-
Active Ownership – deutsch: aktive Interessenwahrnehmung – ist definiert als Übernahme einer aktiven Rolle als Aktionär mit dem Ziel, den langfristigen Erfolg von Unternehmen so zu fördern, dass die Gesellschaft und letztlich die Kapitalgeber ebenfalls profitieren. Dies umfasst häufig die aktive Stimmrechtsausübung („Proxy Voting“) und den aktiven Dialog („Engagement“) mit Unternehmen, Regulierungsbehörden und Regierungen.
-
Im Kontext der SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation – EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor) muss jeder Fonds vom jeweiligen Asset Manager einer von drei Kategorien zugeordnet werden: Artikel 6, 8 oder 9.
- (Reine) Artikel 6-Fonds berücksichtigen keine Nachhaltigkeitserwägungen in ihrem Investmentprozess („nicht nachhaltige“ Produkte)
- Artikel 8-Fonds bewerben ökologische oder soziale Merkmale („hellgrüne“ Produkte)
- Artikel 9-Fonds haben ein nachhaltiges Anlageziel („dunkelgrüne“ Produkte)
Die drei ESG-Produktkategorien von Allianz Global Investors sorgen für Transparenz in Bezug auf die SFDR-Einstufung unserer Produkte:- ESG-Risiko-Fokus-Produkte sind als (reine) Artikel 6-Fonds klassifiziert
- Nachhaltigkeitsfokus-Produkte sollen die Anforderungen von Artikel 8 erfüllen
- Wirkungsorientierte Produkte streben in der Regel an, die Anforderungen von Artikel 9 zu erfüllen
-
Best-in-Class: Ziel dieses Ansatzes ist die Auswahl/Übergewichtung der Emittenten mit den besten ESG Profilen innerhalb einer Branche, ohne einen Ausschluss bestimmter Branchen;
Best-in-Universe: Ziel dieses Ansatzes ist die Auswahl/Übergewichtung der Emittenten mit den besten ESG Profilen im Anfangsuniversum. Anders als beim Best-in-Class-Ansatz können bestimmte Branchen ausgeschlossen werden, wenn ihr Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung verglichen mit dem von Emittenten aus anderen im Anfangsuniversum vertretenen Branchen nicht ausreichend ist;
Best-Effort: Bei diesem Ansatz sollen nur Emittenten berücksichtigt werden, die die größten Anstrengungen in Bezug auf eine nachhaltigere Entwicklung unternommen haben. Emittenten, die die größten Fortschritte vorweisen können, sind nicht notwendigerweise „best-in-universe“ in Bezug auf ESG. -
Der CO2-Fußabdruck ist die Summe der Treibhausgasemissionen, gemessen in CO2-Äquivalenten, für eine bestimmte Einheit, z.B. ein Unternehmen, den Lebenszyklus oder Teillebenszyklus eines Produktes oder eine Dienstleistung. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und eine effiziente Ressourcennutzung kann der CO2-Fußabdruck verringert werden. Ein CO2-Fußabdruck von Null bedeutet, dass entweder keine Treibhausgasemissionen entstehen oder dass alle CO2-verursachenden Aktivitäten durch Umweltschutzmaßnahmen, die den CO2-Emissionen entgegenwirken, ausgeglichen werden, z.B. durch Aufforstungsmaßnahmen.
-
Die CO2 -Effizienz des Portfolios, ermittelt durch die Messung der Menge an CO2-Emissionen pro Dollar Umsatz der Unternehmen, in die investiert wird (Tonnen CO2/USD Mio. eigene Umsätze). In anderen Zusammenhängen und anderen Branchen kann der Nenner ein anderer Wert sein – bei einem Unternehmen aus dem Immobiliensektor z.B. Tonnen CO2/Quadratmeter verwaltete Fläche.
-
Klimarisiken sind Risiken, die sich als Folge des Klimawandels ergeben. In der Regel wird zwischen zwei Risiken unterschieden:
- Übergangsrisiken („Transition Risks“): Die Umstellung auf eine kohlenstoffärmere Wirtschaft und die zur Eindämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Folgen erforderlichen Maßnahmen können weitreichende politische, gesetzliche, technologische und marktwirtschaftliche Veränderungen mit sich bringen.
- Physische Risiken: Physische Klimarisiken können ereignisbedingt (akut) oder durch längerfristige Verschiebungen im Klimamuster (chronisch) bedingt sein. Diese Risikofaktoren sind auf verschiedene wetter- und klimabedingte Gefahren zurückzuführen, darunter extreme Niederschläge, der Anstieg des Meeresspiegels, ein Trend zur Erwärmung und Austrocknung sowie extreme Temperaturen. Physische Risiken können finanzielle Auswirkungen für Unternehmen haben, z.B. direkte Schäden an Vermögenswerten und indirekte Auswirkungen durch Unterbrechungen der Lieferkette. Die finanzielle Performance von Unternehmen kann auch durch Veränderungen bei der Verfügbarkeit, Beschaffung und Qualität von Wasser oder der Lebensmittelsicherheit sowie extreme Temperaturschwankungen beeinträchtigt werden, die sich auf die Standorte der Unternehmen, ihren Betrieb, ihre Lieferkette, ihren Transportbedarf und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter auswirken.
-
Corporate Governance – deutsch: gute Unternehmensführung – bezieht sich im weitesten Sinne auf die Mechanismen, Prozesse und Beziehungen, durch die Unternehmen geführt werden. Wirksame Corporate-Governance-Regeln bieten die Gewissheit, dass der Aufsichtsrat (das Board) die Geschäftsführung des Unternehmens angemessen überwacht und die Rechte der Aktionäre schützt.
-
Gesellschaftliche Verantwortung (CSR) beschreibt die Initiativen eines Unternehmens zur Bewertung und Übernahme von Verantwortung für die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und das soziale Wohlergehen. Statt CSR wird auch häufig von Corporate Citizenship, Corporate Responsibility oder Corporate Sustainability gesprochen. Die meisten der größten börsennotierten Unternehmen aus den Industrieländern haben ein eigenes CSR-Team.
Es wird zunehmend zwischen CSR-Aktivitäten philanthropischer Natur und Maßnahmen unterschieden, die tatsächliche Veränderungen und Verbesserungen im Kerngeschäft eines Unternehmens bewirken.
-
Development Finance – deutsch: Entwicklungsfinanzierung – bezeichnet den Einsatz von Ressourcen aus staatlichen oder philanthropischen Quellen, um privates Kapital für Investitionen mit dem Ziel einer positiven Entwicklungswirkung in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zu mobilisieren. In diesen Ländern werden die geschäftlichen oder politischen Risiken für ausschließlich privat finanzierte Investitionen als zu hoch erachtet.
Blended Finance ist eine Form von Entwicklungsfinanzierung, bei der Entwicklungskapital oder Kapital aus philanthropischen Quellen (z.B. in Form von Garantien, First-Loss-Tranchen, Darlehen, Eigenkapital oder Zuschüssen) eingesetzt wird, um privates Kapital in Entwicklungsländer zu lenken oder eine Hebelwirkung zu erzielen. Je nachdem, was für eine Marktverwerfung damit behoben werden soll, kann ein derartiges Entwicklungs- oder philanthropisches Kapital konzessionärer oder nicht-konzessionärer Natur sein.
-
Divestment oder Desinvestition ist das Gegenteil von Investment oder Investition. Es bezieht sich auf den Prozess der Veräußerung eines Vermögenswerts. Im Kontext des nachhaltigen Investierens wird es mit dem Verkauf von Vermögenswerten in Verbindung gebracht, die unethisch sind, gegen nachhaltige Anlagerichtlinien verstoßen oder einen bestimmten ESG-Schwellenwert nicht erfüllen.
-
Engagement bezieht sich auf die Interaktionen zwischen einem Investor und Entscheidern in Unternehmen oder staatlichen Institutionen mit dem Ziel einer Verbesserung von Unternehmenspraktiken bzw. institutionellen Praktiken und der Offenlegung von Informationen auf Branchen- oder Marktebene. Ziel des Engagements ist es, Einfluss auf die Praktiken und die Performance von Unternehmen oder staatlichen Akteuren zu nehmen (nicht nur in Bezug auf ESG-Themen).
-
Environmental, Social and (Corporate) Governance (ESG) – deutsch: Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung – beschreibt nicht-finanzielle Faktoren, Themen und Kriterien, die im Rahmen des Investmentprozesses berücksichtigt werden und wesentliche (materielle) Auswirkungen auf die finanzielle Performance von Portfolios haben können.
Synonym: extrafinanzielle Faktoren.
-
Berücksichtigung von ESG-Kriterien in traditionellen Anlagestrategien und -produkten mit Fokus auf finanziell relevanten (materiellen) ESG-Risiken und -Chancen.
-
Ein ESG-Rating oder -Score ist eine Einschätzung der Stärke eines Unternehmensemittenten/staatlichen Emittenten in Bezug auf eine bestimmte ESG-Säule (Umwelt, Soziales oder Governance) oder das ESG-Profil insgesamt. Je nach der Methodik des Researchanbieters kann ein ESG-Rating unterschiedliche Dinge ausdrücken.
Einige Anbieter zielen darauf ab, eine vorausschauende Einschätzung wesentlicher ESG-Risiken und -Chancen abzugeben. Das endgültige Rating gibt den Portfoliomanagern in der Regel Hinweise auf die potenziellen materiellen ESG-Risiken, denen sie durch eine Investition in den zugrunde liegenden Emittenten ausgesetzt sind. Es kann auch den Grad der Verantwortung des Unternehmens gegenüber allen seinen Stakeholdern (Umwelt, Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, Aktionäre, Behörden) widerspiegeln.
-
Das Konzept des ethischen Investierens unterscheidet sich von Person zu Person, da es häufig auf einer Philosophie oder einem bestimmten moralischen Grundsatz basiert, der der Anlagestrategie zugrunde liegt. Es steht häufig im Zusammenhang mit Negativ-Screenings wie dem Ausschluss von Waffen, Pornografie, Tabak oder Glücksspiel.
-
Impact Investing ist eine Anlagestrategie, mit der neben einer finanziellen Rendite auch messbare positive Auswirkungen für die Umwelt oder die Gesellschaft angestrebt werden. Impact Investing wird durch die unten aufgeführten Hauptmerkmale definiert:
- Intentionalität: Es muss die erklärte Absicht vorliegen, einen wesentlichen (materiellen) und messbaren Nutzen für die Gesellschaft und/oder die Umwelt zu erzielen, wobei der Anleger die angestrebte Wirkung definiert.
- Evidenzbasiert: Impact Investing muss, soweit vorhanden, auf Fakten und Daten zurückgreifen, um eine intelligente Investitionsplanung zu ermöglichen, damit hinreichend sicher ist, dass die Investition einen materiellen Nutzen für die Gesellschaft und/oder die Umwelt hat.
- Messung und Management: Es muss ein Rahmen für die Wirkungsmessung und -steuerung vorliegen, um die erwartete Wirkung einer Investition vorab zu bewerten und die Fortschritte in Bezug auf die angestrebte Wirkung über die gesamte Lebensdauer der Investition zu messen, zu steuern und offenzulegen.
-
Nachhaltigkeitslabel zeigen den Grad der Nachhaltigkeit eines Produktes in Bezug auf humane, soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte an. Die Kennzeichnung von Produkten als nachhaltig ist ein wichtiges Instrument für nachhaltigere Kaufund Anlageentscheidungen.
Bekannte Label sind:
Label
Land
Schwerpunkt
Kurzbeschreibung
Towards Sustainability (Febelfin)
Belgien
Nachhaltigkeit – breit definiert
Anforderungen umfassen Ausschlüsse und MindestPerformancestandards. Europäisches Label mit den restriktivsten Ausschlusskriterien.
Label ISR
Frankreich
Nachhaltigkeit – breit definiert
Umfasst Mindestanforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsratings sowie überdurchschnittliche Ergebnisse bei Leistungsindikatoren (KPIs) in den Bereichen Umwelt, Soziales, Governance und Menschenrechte
LuxFlag ESG-Label
Luxemburg
Nachhaltigkeit – breit definiert
Anforderungen basieren ausschließlich auf Ausschlusskriterien
Greenfin
Frankreich
Umwelt – breit definiert
Anforderungen umfassen sowohl Ausschlusskriterien als auch Mindest-Performancekriterien
-
Die EU-Verordnung MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive II) erfordert die Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren, -risiken und -präferenzen in die Finanzberatung durch Vermögensverwalter und -berater.
Die am 2. August 2022 in Kraft getretene, überarbeitete MiFID II Verordnung definiert drei Nachhaltigkeitsprodukte/-präferenzen:- Taxonomiekonforme Produkte: Finanzinstrumente, bei denen der (potenzielle) Kunde festlegt, dass ein Mindestanteil in ökologisch nachhaltige Anlagen investiert werden soll
- „Nachhaltige Anlagen“ (gemäß der Definition der SFDR): Finanzinstrumente, bei denen der (potenzielle) Kunde bestimmt, dass ein Mindestanteil in nachhaltige Anlagen investiert sein soll
- Produkte, die vom Kunden definierte Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen: Finanzinstrumente, die nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen, wobei diese Berücksichtigung anhand quantitativer und qualitativer Elemente erfolgt, die vom (potenziellen) Kunden bestimmt werden
-
Es gibt keine universelle, allgemein anerkannte Definition des Begriffs Nachhaltigkeit. Die geläufigste Definition ist die des Brundtland-Berichts der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (1992): „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“
-
Ein Nachhaltigkeitsbericht (auch CSR-Bericht oder Corporate Citizenship Report genannt) ist ein in der Regel jährlich veröffentlichter Bericht, in dem ein Unternehmen die Öffentlichkeit über seine Richtlinien, Programme und Performance im Nachhaltigkeitsbereich informiert. Er dient auch dazu, das Bekenntnis eines Unternehmens zur nachhaltigen Entwicklung so zu verinnerlichen und zu verbessern, dass es für interne und externe Stakeholder nachvollziehbar ist.
Der Nachhaltigkeitsbericht von Allianz Global Investors ist hier verfügbar.
-
Umwelt-, Sozial- und Mitarbeiterfragen, die Achtung der Menschenrechte oder der Themenbereich Korruption und Bestechung (wie in der SFDR definiert).
-
Risikofaktoren in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben könnte (wie in der SFDR definiert).
-
Beim Negativ-Screening werden Unternehmen oder Länder auf der Grundlage von ESG-Scores, -Normen und -Kriterien wie der Assoziation von Produkten mit kontroversen Aktivitäten aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen. Es ist eine Form der nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlage (Sustainable and Responsible Investing, SRI).
-
Die Net Zero Asset Managers Initiative ist eine internationale Gruppe von Vermögensverwaltern, die das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 oder früher aktiv unterstützt, um einen Beitrag zum Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu leisten. Die Mitglieder haben sich dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen ihrer Anlageportfolios bis spätestens 2050 auf netto Null zu reduzieren.
-
Wert- oder normenbasierte Ausschlusskriterien sind eine Form des Negativ-Screenings, bei der Unternehmen (oder Staatsanleihen) ausgeschlossen werden, wenn der Emittent gegen international anerkannte ‚Normen‘ wie die Grundsätze des UN Global Compact, das Kyoto-Protokoll oder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verstößt.
-
Beim Positiv-Screening werden Unternehmen aufgrund einer positiven Wirkung ihrer Produkte und/oder Prozesse für die Gesellschaft oder die Umwelt in ein Anlageuniversum aufgenommen. Es ist eine Form der nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlage (Sustainable and Responsible Investing, SRI).
-
Negative Auswirkungen von Anlageentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren, z.B. in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Mitarbeiterfragen, die Achtung der Menschenrechte oder den Themenbereich Korruption und Bestechung (wie in der SFDR definiert).
-
Proxy Voting – deutsch: Stimmrechtsvertretung – bezeichnet die treuhänderische Wahrnehmung von Stimmrechten für Aktionäre. Durch Ausübung ihrer Stimmrechte in der Hauptversammlung (HV) können Anleger auf Änderungen im Verhalten und in den Praktiken der Unternehmen, in die sie investieren, drängen.
Die Proxy-Voting-Richtlinie von Allianz Global Investors ist hier einsehbar.
-
Bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, SDGs) handelt es sich um 17 Ziele, die 2015 von allen Mitgliedern der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Die SDGs adressieren gesellschaftliche Herausforderungen wie Bildung, Gesundheit, soziale Standards und Beschäftigungschancen sowie den Klimawandel und Umweltschutz. Sie dienen als Rahmengerüst zur Förderung nachhaltigen Wohlstands und zum Schutz des Planeten für eine bessere und nachhaltige Zukunft für alle.
Beispiel: SDG 13 ist „Maßnahmen zum Klimaschutz”
-
Die SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation – EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor) ist eine europäische Verordnung, die Finanzunternehmen dazu verpflichtet, extrafinanzielle Informationen zu jedem ihrer Produkte zu kommunizieren und die Produkte nach der folgenden Typologie zu klassifizieren:
- (Reine) Artikel 6-Fonds berücksichtigen keine Nachhaltigkeitserwägungen in ihrem Investmentprozess („nicht nachhaltige“Produkte)
- Artikel 8-Fonds bewerben ökologische oder soziale Merkmale („hellgrüne“ Produkte)/li>
- Artikel 9-Fonds haben ein nachhaltiges Anlageziel („dunkelgrüne“ Produkte)
-
Generell gibt es drei wesentliche „Scopes“ bzw. Abgrenzungen für die Kategorisierung von CO2-Emissionen:
Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen oder vom Unternehmen kontrollierten Quellen wie Betriebsstandorten oder Geschäftsfahrzeugen
Scope 2: Indirekte Emissionen aus der Erzeugung der vom Unternehmen eingekauften oder genutzten Energie
Scope 3: Alle anderen Emissionen, die im Zusammenhang mit den Aktivitäten eines Unternehmens stehen, von diesem aber nicht direkt kontrolliert werden – zum Beispiel, weil sie bei Lieferanten oder durch die Nutzung der Produkte des Unternehmens entstehen.
-
Beim Sustainable and Responsible Investing (SRI) – deutsch: nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren – wird das Anlageuniversum gewöhnlich anhand positiver oder negativer ESG-Faktoren gefiltert.
-
Stewardship wird auch als Active Ownership oder aktive Interessenwahrnehmung bezeichnet. Die genaue Definition finden Sie unter Active Ownership.
-
Ein Stewardship Code legt die Grundsätze einer verantwortungsvollen Anlagepraxis durch Investoren fest. Ziel ist eine konstruktivere Interaktion zwischen Investoren und Unternehmen, um die langfristige risikobereinigte Rendite für die Aktionäre zu steigern.
-
Stranded Assets – deutsch: gestrandete Vermögenswerte – sind Vermögenswerte, die wertlos werden oder unerwartet an Wert verlieren. Die Abwertung kann durch unterschiedliche Faktoren verursacht werden, z.B. durch regulatorische, wirtschaftliche oder marktspezifische Veränderungen, technologische Substitution, Preis und Nachfrage, angebotsseitige Faktoren oder Kostenstrukturen. Um die globale Erwärmung zu begrenzen, wird ein großer Teil der vorhandenen Reserven an fossilen Brennstoffen „gestrandet“ sein, d.h. im Boden verbleiben und abgeschrieben werden.
-
Sustainable Investing (SI) – deutsch: nachhaltiges Investieren – ist der breite Rahmen für die Integration von ESG-Faktoren in Anlageentscheidungen, um Risiken besser zu managen und nachhaltige, langfristige Renditen zu generieren. SI kann verschiedene Anlagestrategien umfassen, z. B. ethische Anlagen, thematische Anlagen, grüne Anlagen, nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren, normenbasierte Anlagen und ESG-Integration. Ganz allgemein ausgedrückt bildet es die Grundlage für umfassendere und weiter gefasste Anlagegrundsätze, die über die finanzielle Performance hinausgehen.
Synonym: Responsible Investing
-
Die EU-Taxonomie-Verordnung schafft ein gemeinsames europäisches Klassifizierungssystem für die ökologische Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten. Die Taxonomie soll folgende Frage beantworten: Was kann als ökologisch nachhaltige Aktivität betrachtet werden? Die Taxonomie definiert sechs Umweltziele. Der Taxonomie zufolge gilt eine wirtschaftliche Aktivität als nachhaltig, wenn sie zu mindestens zwei dieser Ziele beiträgt, ohne die anderen Ziele erheblich zu beeinträchtigen.
Neben der EU-Taxonomie haben andere Regionen und Jurisdiktionen bereits eigene Klassifizierungssysteme entwickelt oder erarbeiten diese derzeit.
-
Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (Arbeitsgruppe für klimabezogene Finanzberichterstattung), kurz TCFD, wurde 2015 vom Financial Stability Board (FSB) gegründet, um einheitliche Standards für die Offenlegung klimabezogener finanzieller Risiken durch Unternehmen, Banken und Investoren gegenüber ihren Stakeholdern zu entwickeln.
Die hierin enthaltenen Informationen gelten als zuverlässig, aber ihre Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht garantiert werden.
Dieses Glossar ist nicht als Empfehlung gedacht, in ein bestimmtes Wertpapier oder eine bestimmte Strategie zu investieren.
Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden zum Veröffentlichungszeitpunkt als korrekt und verlässlich bewertet. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Die Zusammenfassung der Anlegerrechte ist auf Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch unter https://regulatory.allianzgi.com/en/investors-rights verfügbar. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet.
Für Investoren in Europa (exklusive Schweiz) Dies ist eine Marketingmitteilung herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Allianz Global Investors GmbH hat eine Zweigniederlassung errichtet in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Luxemburg, Schweden, Belgien und in den Niederlanden. Die Kontaktdaten sowie Informationen zur lokalen Regulierung sind hier (www.allianzgi.com/Info) verfügbar.
Für Investoren in der Schweiz Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors (Schweiz) AG, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Allianz Global Investors GmbH.
Quelle: Allianz Global Investors, März 2022.
© 2022 Allianz Global Investors COMM-436 | 2078504 | 6067