Kommentar von Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei Allianz Global Investors, im Vorfeld der EZB-Sitzung am 24. Oktober 2019

Kommentar von Franck Dixmier im Vorfeld der EZB-Sitzung am 24. Oktober 2019

Zusammenfassung

Zum letzten Mal wird Mario Draghi am 24. Oktober die geldpolitische Sitzung der EZB leiten. Das gibt ihm die Gelegenheit, auf seine achtjährige EZB Präsidentschaft zurückzublicken.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Nach dem Maßnahmenpaket im September erwarten wir keine neuen Ankündigungen der Europäischen Zentralbank am 24. Oktober
  • Der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi wird sein Vermächtnis festigen, indem er seinen politischen Kurs rechtfertigt
  • Auch die Märkte erwarten wenig: Die Augen sind auf das Meeting der US-Notenbank Ende Oktober gerichtet

Zum letzten Mal wird Mario Draghi am 24. Oktober die geldpolitische Sitzung der EZB leiten. Das gibt ihm die Gelegenheit, auf seine achtjährige EZB Präsidentschaft zurückzublicken. Wir erwarten, dass der scheidende Präsident an seinem pädagogischen Ansatz festhält und die am 12. September angekündigten geldpolitischen Maßnahmen wie die Senkung des Einlagensatzes um 0,1%, die Einführung einer mehrstufigen Einlagefazilität für Banken und die Einführung eines weiteren Wertpapierkaufprogramms rechtfertigt.

Seine Argumentation für die aggressive Geldpolitik dürfte im Wesentlichen auf drei Punkten basieren:

  • Das Umfeld bleibt angesichts der politischen und geopolitischen Unsicherheiten riskant
  • Die Wirtschaft verlangsamt sich im Euroraum weiter und der starke Produktionsrückgang, insbesondere in Deutschland, springt auf den Dienstleistungssektor über
  • Die Konjunkturverlangsamung weckt negative Inflationsängste: die Inflationserwartungen (5Y/5Y Inflationswap mit 1,22% am 18. Oktober) liegen trotz der im September eingeleiteten Maßnahmen immer noch nahe an historischen Tiefstständen

Auch wenn das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung vom 10. Oktober Einigkeit zur Notwendigkeit der Maßnahmen dokumentiert, offenbart es auch große Meinungsverschiedenheiten über ihren Inhalt und den Zeitpunkt. Die Wiederaufnahme eines Wertpapierkaufprogramms wurde mit "klarer" Mehrheit angenommen, wenn auch heftig kritisiert. Zum ersten Mal in der Geschichte der EZB drangen Informationen in die Öffentlichkeit, wonach sich ein internes Beratungsgremium gegen jede neue quantitative Lockerung (QE) positioniert hatte.

Am Donnerstag wird Mario Draghi das letzte Mal die Möglichkeit haben, die EZB-Geldpolitik in ein Gesamtbild zu setzen. Er dürfte darauf hinweisen, dass sich die Zentralbank für den Fall einer konjunkturellen Abkühlung oder eines inflationären Abwärtsdrucks über die Höhe der Wertpapierkäufe, den Kapitalallokationsschlüssel oder der Anlageart Handlungsspielraum verschafft hat, aber dass die EZB die Probleme nicht allein lösen kann.

Insgesamt erwarten wir keine Auswirkungen der EZB-Sitzung auf die Märkte, deren Augen bereits auf die nächste Sitzung der US-Notenbank Ende Oktober gerichtet sind.

Comments from Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income for Allianz Global Investors, ahead of the ECB meeting on 24th October 2019

Draghi to use his ECB farewell to cement his legacy

The outgoing ECB president will likely use his last meeting to justify his policies in the face of simmering dissension


Key Takeaways

  • Given the strong measures taken in September, we do not expect any announcement at the next meeting of the European Central Bank on 24 October
  • For his last appearance as President of the ECB, we expect Mario Draghi to spend time to explain and justify his policy in a context of unprecedented internal dissension within the central bank
  • The markets have little expectation regarding this meeting, their eyes riveted on that of the US Federal Reserve on October 31

The ECB's monetary policy meeting on 24 October will be the last for its President Mario Draghi, and will give him the opportunity to defend his record as head of the institution and cement his legacy.

We expect Mario Draghi to maintain his pedagogical approach and justify the monetary stimulus measures announced at the last meeting on 12 September, namely a 0.1% cut of the deposit rate, the implementation of a multi-tier deposit facility for banks, and the resumption of a net asset purchase program.

Mr Draghi should thus reiterate his conviction, which identifies three elements that justify an aggressive monetary policy:

  • The context of political and geopolitical uncertainties remains as risky as ever.
  • Economic activity continues to deteriorate in the euro zone, with a sharp contraction in manufacturing activity, particularly in Germany, which is now spreading to services.
  • This economic slowdown raises fears of negative impacts on inflation, whose expectations (5Y/5Y inflation swap at 1.22% on 18 October) are still close to historical lows despite the measures launched in September.

Indeed, while the minutes of the last monetary policy meeting, published on 10 October, revealed a consensus on the need to take action, they also revealed a strong dissension over the content and timing of the measures. The resumption of an asset purchase program, adopted by a "clear" majority, was still heavily criticised. And, notably, for the first time in the ECB's history, leaks emerged revealing that the Monetary Policy Committee (the technical body of experts from the ECB and the national central banks) had positioned itself against any new quantitative easing (QE).

This ECB meeting will offer an opportunity for Mario Draghi to put the ECB's monetary policy into perspective, and to somehow deliver his will. In particular, he should reiterate that while the Central Bank still retains room for manoeuvre in the event of further economic deterioration or downward pressure on inflation, in particular via the amounts of asset purchases and their parameters (capital allocation key, asset types), the ECB cannot do everything alone.

We do not expect the ECB meeting to have any impact on the markets, whose eyes are turned to the next US Federal Reserve meeting on 29 to 30 October.

Neues Thematic Equity Team unter Leitung von Andreas Fruschki

Neues Thematic Equity Team unter Leitung von Andreas Fruschki

Zusammenfassung

Allianz Global Investors (AllianzGI) hat ein globales Aktienteam für thematische Investments aufgestellt. Das Team wird geleitet von Andreas Fruschki, Head of Thematic Equity, und besteht aus fünf Anlageexperten mit Sitz in Deutschland, Großbritannien, den USA und Hongkong.

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