Zusammenfassung
Allianz Global Investors (AllianzGI) hat im Jahr 2018 über 90.000 Aktionärs- und Managementvorschläge auf Hauptversammlungen abgestimmt und das eigene Abstimmungsverhalten ausgewertet.
Das Wichtigste in Kürze:
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28. Februar 2019. Allianz Global Investors (AllianzGI) hat im Jahr 2018 über 90.000 Aktionärs- und Managementvorschläge auf Hauptversammlungen abgestimmt und das eigene Abstimmungsverhalten ausgewertet. Die Analyse offenbart eine auffällig große Diskrepanz hinsichtlich der Corporate Governance-Standards von Aktiengesellschaften auf internationaler Ebene. Insgesamt hat AllianzGI im vergangenen Jahr weltweit an 8.535 (2017: 7.961) Hauptversammlungen teilgenommen. Bei 75% der Aktionärsversammlungen stimmte AllianzGI gegen mindestens einen Tagesordnungspunkt oder enthielt sich der Stimme (2017: 68%). Insgesamt wurden 24% aller Vorschläge im treuhänderischen Interesse der Anleger abgelehnt (2017: 24%).
Umstritten waren 2018 vor allem Vergütungsvorschläge des Managements, die weltweit in 52% aller Fälle abgelehnt wurden. Gegenüber 2017 ist dies eine Steigerung um 10 Prozentpunkte. Zumeist beruhte die Kritik darauf, dass die Entlohnung der Führungskräfte nicht ausreichend an die Unternehmensstrategie und -leistung gekoppelt war und/oder die Anreizsysteme nicht hinreichend transparent waren.
Besonders stark ausgeprägt war dieser Mangel in Hongkong, wo AllianzGI gegen 95% der Vergütungsvorschläge stimmte.
In Großbritannien wurden dagegen nur 16% (2017: 14%) aller Vergütungsvorschläge abgelehnt. Damit haben britische
Unternehmen mit Blick auf die Einhaltung von Corporate Governance-Standards international die Nase vorn vorne.
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates bzw. der Boards hinsichtlich fachlicher Kompetenz, Unabhängigkeit sowie
Vielfalt war ein weiterer Kritikpunkt.
Hier standen mit 27% ähnlich viele Management-Beschlüsse wie 2017 (28%) nicht im
Einklang mit den Standards von AllianzGI. Wie beim Vergütungsthema gab es auch hier im Ländervergleich große
Unterschiede: In Japan stimmte AllianzGI mit 48% (2017: 31%) am häufigsten gegen Beschlüsse hinsichtlich der
Zusammensetzung der Unternehmensführung, wohingegen es in Großbritannien nur in 7% der Fälle eine Ablehnung gab
(2017: 7%).
Eugenia Unanyants-Jackson, Global Head of ESG Research bei Allianz Global Investors, erläutert das
Abstimmungsverhalten:
„Bei der Managementvergütung sind klare Informationen über Leistungskennzahlen und Ziele
entscheidend, damit Investoren die Angemessenheit von Performance-Messungen beurteilen können. Wir würden uns
darüber hinaus wünschen, dass im Rahmen des Gesamtpakets für die Vorstandsvergütung deutlich mehr Wert auf die
langfristige Entwicklung von erfolgskritischen Faktoren gelegt wird.
Was die Zusammensetzung der Aufsichtsräte bzw.
Boards betrifft, wünschen wir uns insgesamt einen größeren Anteil wirklich unabhängiger Mitglieder. Zum Erreichen hoher
Governance-Standards reicht dies allein aber nicht aus. Das Gremium sollte vielmehr auch eine Vielfalt an Hintergründen,
Erfahrungen und Fähigkeiten widerspiegeln, die für das Unternehmen relevant und hilfreich ist. Darüber hinaus achten wir
sehr darauf, dass die Ausübung des Mandats nicht durch eine Vielzahl weiterer Mandate beeinträchtigt wird.“
Nachholbedarf in Deutschland
„Auch bei Aktiengesellschaften in Deutschland gibt es noch Nachholbedarf. Zu wenig Transparenz und Ganzheitlichkeit bei der Ausgestaltung der Vorstandsvergütung sind dabei häufig ein Stein des Anstoßes. Ebenso findet der bei Unternehmen weit verbreitete Wunsch, Kapitalerhöhungen ohne konkrete Zweckbindung durchführen zu wollen und dabei die Anteilsverhältnisse der bestehenden Aktionäre zu verwässern, nicht unsere Zustimmung. Wir wollen wissen, in welche Richtung sich die Strategie eines Unternehmens entwickelt und stellen keinen Blankoscheck für Akquisitionspläne aus,“ sagt Jörg de Vries-Hippen, CIO Equities Europe bei Allianz GIobal Investors.
Deutschland lag mit Blick auf Corporate-Governance-Standards während der letztjährigen Hauptversammlungssaison in vielen Fragen im Mittelfeld. So lag die Ablehnungsquote mit insgesamt 26% aller Vorschläge nur etwas höher als im internationalen Vergleich (24%). Bei den Fragen der Vorstandsvergütung (Ablehnungsquote von 49%) schnitten deutsche Unternehmen allerdings leicht besser ab als der weltweite Durchschnitt. Daneben wurde mit 46% fast jeder zweite Vorschlag auf Kapitalerhöhung abgelehnt. Mit 21% hat AllianzGI deutlich häufiger als im Vorjahr (11%) die Zustimmung bei Fragen der Aufsichtsratsbesetzung versagt.
Aktives Stewardship ist mehr als HV-Abstimmung Eugenia Unanyants-Jackson fasst zusammen:
„Das sorgfältige Abwägen, welchen Abstimmungsvorlagen auf Hauptversammlungen wir unsere Zustimmung geben bzw. versagen können ist im treuhänderischen Interesse wichtig, aber nicht alles. Darüber hinaus ist AllianzGI auch unterjährig im konstruktiv-kritischen Dialog mit den Unternehmen zu allen Themen, die für deren Zukunft der Unternehmen und der Gesellschaft von Bedeutung sind: von der Unternehmensstrategie und dem Kapitalmanagement über Corporate Governance- und Vergütungsfragen bis hin zu den Themen Umwelt, Klimawandel und Menschenrechte.“
Hinweise an die Redaktionen:
Anteil der Ablehnungen von Vorschlägen
insgesamt | bei Vergütungsfragen | bei Besetzungsfragen | |
Japan | 44% | 33% | 48% |
USA | 35% | 74% | 28% |
Frankreich | 31% | 38% | 28% |
Italien | 31% | 63% | 43% |
Deutschland | 26% | 49% | 21% |
Hongkong | 26% | 95% | 30% |
Belgien | 21% | 57% | 17% |
Spanien | 21% | 41% | 18% |
Schweiz | 20% | 32% | 15% |
Niederlande | 16% | 60% | 11% |
Großbritannien | 6% | 16% | 7%& |
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Über Allianz Global Investors
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möchten verstehen statt verkaufen und einen Mehrwert über den reinen wirtschaftlichen Gewinn hinaus schaffen. Wir
investieren langfristig, sind kompetent, innovativ und nutzen unsere weltweiten Ressourcen. Unsere Kunden sollen sich gut
aufgehoben fühlen – überall und unabhängig von ihren Investmentanforderungen.
Active is: Allianz Global Investors
Datenstand: 30. September 2018.
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Zusammenfassung
Der Konjunkturausblick für den Euroraum hat sich verschlechtert. Für die Finanzmärkte ist daher die neue Lageeinschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) interessant. Wir gehen davon aus, dass die EZB Zinserhöhungen weiter hinauszögern und gleichzeitig ein neues Liquiditätsprogramm für Banken ankündigen wird.