Update Magazin II/2021

Development Finance – Infrastruktur finanzierung mit Nachhaltig keitszielen

Allianz Global Investors aktuell

Zusammenfassung

Immer mehr Pensionskassen und Versicherungen finanzieren Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern. Der Grund: Anlagen im Rahmen von „Development Finance“ sind teilweise abgesicherte, renditestarke Anlagen. Zudem bieten sie diversifizierende Eigenschaften.


Update Magazin II/2021
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1  Finanzierung von Infrastruktur: nicht mehr nur Staatsaufgabe

Drei wesentliche Faktoren haben seit dem Ausbruch der Weltfinanzkrise im Jahr 2008 die Entwicklung der AnlageklasseInfrastrukturfinanzierungen oder im Englischen „Infrastructure Debt“ begünstigt:

  1. Sinkende Bankenbeteiligung
    Die von der Weltfinanzkrise beschleunigte und verstärkte Bankenregulierung hat dazu geführt, dass weltweit Banken aus der klassischen, sehr langfristigen Projektfinanzierung ausgestiegen sind.
  2. Schrumpfende Staatshaushalte
    Die stark gestiegene Staatsverschuldung hat Budgets für staatsfinanzierte Infrastruktur- bzw. Entwicklungshilfeprojekte geschmälert und viele Staaten, insbesondere der westlichen Welt, nach nach neuen Finanzierungswegen suchen lassen.
  3. Stagnierendes Zinsniveau
    Das der Weltfinanzkrise folgende Niedrigzinsniveau hat zu einem veränderten Anlagebedarf und -verhalten institutioneller Anleger geführt.

Neben die Banken traten in der Folge institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen, die Anlagen suchten, die einerseits einen Renditeaufschlag gegenüber beispielsweise Staats- oder Unternehmensanleihen aufweisen und zum anderen Laufzeiten bieten, die denen der Verpflichtungen dieser beiden Anlegergruppen entsprechen. Die Finanzierung von essentieller, weitgehend nachfrageunabhängiger Infrastruktur mit bonitätsmäßig erstklassigen Betreibern der öffentlichen Hand (Staaten, Kantone / Bundesländer und andere Gebietskörperschaften oder staatsnahe Unternehmen) hat zumindest partiell andere Anlageklassen wie Staatsoder Unternehmensanleihen ersetzt. Intermediäre mit eigenen Abteilungen, die Projektfinanzierungen strukturieren, sind inzwischen häufig bei großen Asset Managern angesiedelt. Dieser Trend wurde in den letzten Jahren zusätzlich noch durch eine günstige aufsichtsrechtliche Behandlung dieser Finanzierungen unter dem EU-weiten Regulierungsstandard Solvency II begünstigt. Diese Entwicklung hat allerdings weitgehend in den OECD-Staaten stattgefunden. Die Finanzierungen bewegten sich sehr lange ausschließlich im Investment Grade Bereich und haben sich erst in den letzten Jahren aus diesem Bereich Schritt für Schritt herausbewegt.

2  Investition im Investment-Grade-Bereich

Zeitgleich zu dieser Entwicklung ist es in den letzten Jahren supranationalen und spezialisierten Entwicklungsbanken zunehmend schwergefallen, ihre hoheitlichen Aufgaben beispielsweise in der Finanzierung von Infrastrukturprojekten in den Emerging Markets wahrzunehmen. Der Bedarf übersteigt bei Weitem die den Entwicklungsbanken zur Verfügung gestellten Mittel. Aus diesem Bedarf entstand 2015 und in den folgenden Jahren die Idee, Kapital privater, institutioneller Anleger auch für Finanzierungen im allgemeinen und Infrastrukturprojekte im speziellen in Emerging und sogar Frontier Markets zu mobilisieren. Institutionelle Anleger sind jedoch – wenn nicht aus ökonomischen Gründen, so dann doch häufig aus regulatorischen Gründen – darauf angewiesen, insbesondere sehr langfristige Finanzierungen, wenn möglich, im Investment-Grade-Bereich zu tätigen.

Es lag also nahe, dass Entwicklungsbanken mit langjähriger Erfahrung und Zugang zu den Emerging Markets sowie der Kapazität Risiken zu tragen künftig nur noch einen Teil dieser Finanzierungen übernehmen und ein abgesicherter Teil von privaten Investoren übernommen wird.

Ein Vorteil für beide: Entwicklungsbanken vergrößern ihre Finanzierungskapazität, institutionelle Anleger erhalten eine renditestarke, strukturierte Anlage, die zudem noch diversifizierende Eigenschaften gegenüber dem klassischen Zinsbuch aufweist. Im Kern steht aber vor allem der Nutzen für Projektsponsoren und Finanzierungsnehmer in den Emerging Markets. Ohne diese erweiterten Finanzierungsmöglichkeiten wären in den letzten 5 Jahren einige Finanzierungen und Infrastrukturprojekte in den Emerging Markets gar nicht zustande gekommen.

Zu guter Letzt kam mit dem Abschluss des Pariser Klimaabkommens Ende 2015 nicht nur das Thema des Klimaschutzes hinzu, sondern mit Blick auf die Emerging Markets die Frage, wie beispielsweise die 17 Nachhaltigkeitsziele1 der Vereinten Nationen auch auf diesem Weg in die betreffenden Länder getragen werden können.

3  Neue Finanzierungsvehikel

Vor all diesen Hintergründen sind in den letzten Jahren erste, teilweise milliardenschwere Finanzierungsvehikel in Kooperation zwischen diversen supranationalen und nationalen Entwicklungsbanken auf der einen und großen institutionellen Anlegern auf der anderen Seite entstanden. So hat beispielsweise die Allianz SE im Jahr 2017 ein gemeinsames Vehikel mit der International Finance Corporate (IFC) lanciert, sich im Jahr 2018 am Emerging- Africa-Infrastructure-Fonds und im Jahr 2019 am Africa- Grow-Fonds beteiligt. So entsteht mit der Zeit eine weitere, neue Anlageklasse: „Development Finance“. Je nachdem von welcher Seite aus man diese Art der Finanzierungen betrachtet, kann man diese als mittelbare Infrastrukturfinanzierung (Infrastructure Debt) in den Emerging Markets bezeichnen oder dem Bereich der ESG-orientierten Anlagen als „Impact Investments“ zuordnen. Beides hat seine Berechtigung.

Es ist zu erwarten, dass sich diese Anlageklasse in den nächsten Jahren weiterentwickeln und sich weitere Anlegerkreise erschließen wird. Dazu tragen weiterhin die eingangs erwähnten Gründe bei. Hinzu kommt, dass zum einen die Covid-19-Pandemie diese Entwicklung beschleunigt hat und zum anderen der sich in den letzten zwei / drei Jahren stark beschleunigende Trend zu ESG-konformen Anlagen sein Übriges tut.

Mit einem Development-Finance-Finanzierungsvehikel kann eine Entwicklungsbank jeden ihr für die Finanzierung von Projekten in den Emerging Markets zur Verfügung stehenden Dollar um den Faktor vier bis acht an privatem Kapital ergänzen und gleichzeitig sowohl mit Darlehensnehmern als auch Darlehensgebern ESG-Ziele vereinbaren: am Ende ein Vorteil für alle beteiligten Parteien und darüber hinaus. 

1 Sustainable Development Goals (SDGs)

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Investitionen in festverzinslichen Wertpapieren können für Investoren verschiedene Risiken beinhalten, einschließlich – jedoch nicht ausschließlich – Kreditwürdigkeits-, Zins-, Liquiditätsrisiko und Risiko eingeschränkter Flexibilität. Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds und der Marktbedingungen können diese Risiken beeinflussen, was sich negativ auf den Wert der Investitionen auswirken kann. In Zeiten steigender Nominalzinsen werden die Werte der festverzinslichen Wertpapiere (auch Short-Positionen in Bezug auf festverzinsliche Wertpapiere) im Allgemeinen voraussichtlich zurückgehen. Umgekehrt werden in Zeiten sinkender Zinsen die Werte der festverzinslichen Wertpapiere im Allgemeinen voraussichtlich steigen. Liquiditätsrisiken können möglicherweise dazu führen, dass Kontoauszahlungen oder -rückzahlungen nur mit Verzögerung oder gar nicht möglich sind. Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung, in der die frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers abweicht, sollte der Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von Wechselkursschwankungen höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des Anlegers umgerechnet wird. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich bewertet zum Veröffentlichungszeitpunkt. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn, dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet.

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Für Investoren in der Schweiz
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Update Magazin II/2021

Diversifikations vorteile durch eine Allokation in chinesische Onshore-Anleihen

Chinesische Onshore-Anleihen

Zusammenfassung

Seit dem Jahr 2016 nimmt das Interesse an chinesischen Festlandanleihen kontinuierlich zu. Im Zuge der schrittweisen Öffnung des chinesischen Finanzmarktes erhielten ausländische Investoren über das Programm China Interbank Bond Market (CIBM) Direct in dem Jahr erstmals direkten Zugang zum chinesischen Onshore-Anleihenmarkt ohne Einschränkungen wie Quoten.

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