Kommentar von US-Strategist Mona Mahajan zu den US-Wahlen

US Wahl

Zusammenfassung

Keine großen Überraschungen – GRIDLOCK scheint sich durchgesetzt zu haben

  • Im Senat haben die Republikaner nun offiziell die Mehrheit: Per Auszählungsstand 7.00 Uhr morgens europäischer Zeit halten sie 50 Sitze, die Demokraten 38. 13 Rennen sind noch offen. Bislang hatten die Republikaner 51 Sitze – im neuen Senat wird ihre Mehrheit also zunehmen.
  • Im Abgeordnetenhaus gewinnen die Demokraten die Oberhand. Sie werden den Republikanern voraussichtlich 35 Sitze abnehmen, während sie lediglich 23 Sitze benötigten, um die Mehrheit zu stellen. Diese Wende ist im historischen Vergleich nicht unüblich: Im Schnitt verliert die Partei des Präsidenten ungefähr 33 Sitze, wenn sie das Abgeordnetenhaus verliert.
  • Per Saldo ist der Senat damit etwas roter geworden (also stärker in Hand der Republikaner), und das Abgeordnetenhaus etwas blauer (stärker in Hand der Demokraten) als erwartet.

Die Märkte werden dieses Ergebnis mögen:

  • Die Wachstums-Agenda des Präsidenten wird wahrscheinlich weiterhin bestehen bleiben: Steuerreform und Deregulierung. Die Chancen für weitere Steuerreform-Maßnahmen und Deregulierung sind jedoch gering.
  • Die Handelsstreitigkeiten des Präsidenten werden weiterhin via Exekutiv-Order fortgesetzt. Zwar dürften aus einem von den Demokraten dominierten Abgeordnetenhaus stärkere Gegenstimmen bei Übertreibungen zu hören sein, ohne Unterstützung beider Kongressparteien wird aber wenig auszurichten sein.
  • Auswirkungen des Wahlergebnisses auf ausgewählte Sektoren:

    1. Infrastruktur: Beide Parteien hatten angekündigt, dass sie ein Infrastrukturpaket wünschen. Dies wird aber voraussichtlich weniger umfangreich sein als das von den Demokraten vorgeschlagene Paket in Höhe von einer Billion US-Dollar, da die Republikaner zögern werden, einer dafür notwendigen Defiziterhöhung zuzustimmen.
    2. Medizinische Versorgung: Die Kampagnen vieler Demokraten hoben das Thema Gesundheitswesen/Healthcare hervor. Sowohl Präsident Trump als auch Demokraten möchten die Preise für Medikamente senken. Dies wäre positiv für den privaten Konsum und einen Teil der Wählerschicht Trumps aus der Mittelklasse, jedoch ein Nachteil für die Pharmabranche
    3. Staatsausgaben: Unter einem gemischten Kongress sehen wir möglicherweise weniger Verteidigungsausgaben, denn Präsident Trump wird Kompromisse eingehen müssen, um Zustimmung für die geplanten Ausgaben zu erhalten.

Fazit: In einem Gridlock-Szenario ist für 2019 einiges an politischem Stillstand zu erwarten. Einigungsmöglichkeiten bestehen jedoch bei den Themen Infrastruktur und Medikamentenpreise. Für die Finanzmärkte bedeutet dies einen gewissen Abwärtsdruck auf den US-Dollar, wovon wiederum Schwellenländer profitieren können, und tendenziell etwas niedrigere Zinsen als im bisherigen Szenario. Die Aktienmärkte dürften weiterhin vom Fiskalstimulus profitieren und die feste Konjunktur und anhaltend guten Unternehmensergebnisse reflektieren.

 

No waves here – GRIDLOCK seems to have prevailed:

  • The Senate has officially been called as Republican, with the Republicans now holding 50 seats, the Democrats 38, and 13 races remaining. Currently, the Republicans have 51 seats – this majority will likely increase in the new Senate
  • The House has been officially called as Democrat, with Democrats likely flipping ~35 seats, when they only needed 23 flips. On average, the President’s party loses -33 seats when they lose the House, so this is in-line with history
  • In general, the Senate has become slightly more Red than expected, and the House has turned slightly more Blue than expected.

Markets may like this outcome:

  • The President’s pro-growth agenda will likely remain in place: tax reform and deregulation. The chances of further tax reform and deregulation, however, are now slim
  • The President’s trade disputes will still continue via executive branch order. While we may hear more vocal pushback on any trade over-reach from the new Democratic House, there is little they can do without bi-partisan support in Congress
  • There may be certain sectors that will see progress:

    1. Infrastructure: both parties had indicated they wanted an infrastructure package in place. This will likely now be less than the $1 Trillion package proposed by the Democrats, as the Republicans will be reluctant to increase deficit spending to pay for it
    2. Drug pricing: Healthcare is an issue that many Democrats ran their elections on, and both President Trump and Democrats favor lower drug prices. This may support the consumer and some of his middle class base, but will hurt certain pharmaceutical and drug companies
    3. Government spending: We may see less defense spending under a mixed Congress, as President Trump may have to compromise to get a spending bill in place.

Conclusions: We can expect much policy paralysis in 2019, but we may see the parties come together for an infrastructure package and lower drug prices. For financial markets this means some downward pressure for the USD, which again may lead to a small boost for emerging markets, and modest downward pressure on rates. With fiscal stimulus, however, being firmly in place equities may continue to reflect a robust economy and strong corporate earnings.

 

Digitale Evolution im Asset Management

Digitale Evolution im Asset Management

Zusammenfassung

Ab dem 13. November tüfteln Technologieexperten aus New York, London, Mailand und Bangalore mit den Investmentprofis von Allianz Global Investors über Investmentprozesse im aktiven Management. Über drei Tage suchen sie im „Bike Shed“ im Londoner Stadtteil Shoreditch während eines „Hackathons“ nach Schnittstellen, über die Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data bewährte Ansätze verbessern und ausbauen können. Vielleicht, meint Thorsten Heymann, Global Head of Strategy bei Allianz Global Investors und Gastgeber des Hackathons, werden hier sogar die Grundlagen für eine ganz neue Generation von Investmentlösungen gelegt.

Allianz Global Investors

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