Dividenden - Stabilität in Zeiten der Disruption
Ob Deglobalisierung, Digitalisierung, Demographie oder Dekarbonisierung – Disruption findet allerorten statt. Langfristig, strukturell. Auch 2024 dürften sich diese Treiber der Veränderung bemerkbar machen. Dazu aktuelle Entwicklungen in (Geo-)Politik, Konjunktur und Geldpolitik. Da ist die Frage, was bei Aktien Stabilität für das Depot liefern kann, umso wichtiger.
Zusammenfassung:
Auch wenn die Vergangenheit nicht einfach auf die Zukunft fortgeschrieben werden kann, lassen sich bei den Dividenden dennoch einige interessante Lehren aus der Vergangenheit ziehen.
- In einem Kontext der Disruptoren „Deglobalisierung“, „Digitalisierung“, „Demographie“ und „Dekarbonisierung“ ist zu erwarten, dass das daraus resultierende Wachstum den Unternehmensgewinnen und damit den Dividenden Rückenwind gibt. Während es gleichzeitig durch die zu erwartende höhere Inflation erforderlich werden sollte, in Sachkapital zu investieren, das die Inflation zumindest überwälzen, idealerweise sogar übertrumpfen kann.
- Gemäß unseren Berechnungen hier lieferten Dividenden historisch betrachtet einen signifikanten Beitrag zur Gesamtrendite von Aktien.
- Sie entwickelten sich dabei stetiger als die Unternehmensgewinne.
- D.h., die Unternehmen tendieren dazu, ihre einmal eingeschlagene Dividendenpolitik beizubehalten und Dividenden eher zu erhöhen als zu senken, auch wenn sich die Unternehmensgewinne schwächer entwickeln.
- Aktien von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, haben sich in der Vergangenheit zudem als weniger schwankungsanfällig erwiesen als Aktien von Firmen, die nicht ausschütten; zumindest zeigen dies unsere Berechnungen.
- Dividenden können den Anlegern helfen, sich selbst ein Schnippchen zu schlagen, da sie das mit einer Kapitalanlage einhergehende Verlustgefühl reduzieren, denn es werden immer wieder „Belohnungen“ in Form von Dividenden ausgeschüttet.
- Allerdings sollte dabei nicht auf die Dividendenrendite (allein) geschaut werden. Diese ist nur eine Momentaufnahme. Wichtiger sind die zukünftig zu erwartenden Gewinne, die idealerweise wachsen sollten, ohne die Substanz des Unternehmens aufzuzehren.
- Hier kommt die aktive Titelselektion ins Spiel – ein Fall für aktives Management.
- In der Gesamtsicht gilt: Dividenden können Stabilität in Zeiten der Disruption liefern.
„Es sollte nicht auf die Dividendenrendite (allein) geschaut werden. Diese ist nur eine Momentaufnahme. Wichtiger sind die zukünftig zu erwartenden Gewinne, die idealerweise wachsen sollten, ohne die Substanz des Unternehmens aufzuzehren.“
Dr. Hans-Jörg Naumer, Director Global Capital Markets & Thematic Research