Zusammenfassung
Die "Jagd nach Einkommen" ist angesichts der anhaltenden finanziellen Repression inzwischen ein globales Phänomen geworden. In diesem Zusammenhang stellt Neil Dwane, Global Strategist AllianzGI, fest, dass „Asien weiterhin großes Potenzial bietet." Die Frage ist, ob die Strukturen geeignet sind, das Potenzialwachstum zur Entfaltung zu bringen?
Der Ausblick für die asiatischen Kapitalmärkte war das zentrale Thema einer Konferenz mit Investmentstrategen und Portfoliomanagern von Allianz Global Investors (AllianzGI) in Berlin. Die "Jagd nach Einkommen" ist angesichts der anhaltenden finanziellen Repression inzwischen ein globales Phänomen geworden. In diesem Zusammenhang stellt Neil Dwane, Global Strategist AllianzGI, fest, dass „Asien weiterhin großes Potenzial bietet." Die Frage ist, ob die Strukturen geeignet sind, das Potenzialwachstum zur Entfaltung zu bringen?
Raymond Chan, CIO Equity Asia Pacific bei AllianzGI, sagt:
„Wir sehen Reformen in der Region, der
Fortschritt ist aber nicht so schnell, wie vom Markt erwartet. Beispiel China: Die hohe Verschuldung stellt
ein wesentliches Risiko für die Region dar. Ohne weitere Reformen wird es China nicht gelingen, sich
von seinem bisherigen, nicht mehr zukunftsträchtigen Wachstumsmodell zu lösen. Die Sorgen um die
chinesische Wirtschaft und die Marktturbulenzen seit Mitte 2015 haben zu einer Neubewertung
asiatischer Aktien geführt. Insgesamt dürften die Aussichten weiterhin wechselhaft bleiben, sodass sich
interessante Möglichkeiten für Stockpicker bieten. Small und Mid Caps weisen deutlich bessere
Wachstumschancen als Large Caps auf. Immer mehr Unternehmen in Asien kaufen eigene Aktien zurück
oder erhöhen die Dividendenausschüttungen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der
Dividendenzahler unter den asiatischen Unternehmen vervierfacht.“
Christina Chung, Head of China Equities bei AllianzGI, erläutert:
„China zeigt zwar konjunkturell
Schwächen, das Risiko eines systemischen Zusammenbruchs ist aber begrenzt. Peking ist nicht
besonders gut darin, Reformen kommunikativ zu begleiten. Momentan ist allerdings schwer vorstellbar,
was die Konjunktur wieder schnell beschleunigen kann. Dass viele in Hongkong gelistete Unternehmen
verstärkt eigene Aktien kaufen, könnte ein Indikator dafür sein, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben.
Seit 2015 notieren die in Hongkong gelisteten H-Shares mit einem erheblichen Abschlag gegenüber
ihren auf dem Festland gehandelten A-Shares. Chinas Unternehmen werden darüber hinaus immer
aktiver bei grenzüberschreitenden Übernahmen (M&A), um sich Know-how aus den entwickelten
Märkten zu sichern und ihre Produktqualität zu verbessern. Mit 90 Transaktionen in 2015 hat sich die
Anzahl der Übernahmen von ausländischen High-Tech-Unternehmen im Vergleich zu 2014 fast
verdoppelt."
Folge dem Verbraucher
Kunal Ghosh, Senior Portfolio Manager Emerging Market Equities bei AllianzGI, sagt:
„Das
Wachstum in Asien wird zunehmend vom Konsum und weniger von Investitionen getragen. Der
konsumnahe Bereich hat noch deutlich Luft nach oben, wenn man die aktuelle Bewertung und die
vergangene Konjunkturzyklen aus konsumgetriebenen Volkswirtschaften wie den USA als Maßstab
nimmt. Indien könnte bald ein Treiber des weltweiten Konsums werden, die zunehmende Verstädterung
und das schnelle Wachstum im E-Commerce bereiten hierfür den Boden. Die von der Regierung Modi
angestrebten Reformen dürften sich positiv auf die Wachstumsperspektiven Indiens auswirken. Auch
wenn derzeit E-Commerce-Aktivitäten in Indien schnell wachsen und massiv internationales Kapital
anziehen, sollten Anleger nicht vergessen, dass der städtische Konsum mehr beinhaltet, zum Beispiel
Pharma oder Flugverkehr. Derweil bleiben Anlage- und Infrastrukturinvestitionen dringend notwendig, da
der wachsende Konsum sonst von der Anlageseite beschränkt wird."
Neil Dwane resümiert:
„Die Sorgen über den chinesischen Renminbi sind übertrieben und wir erwarten,
dass es nur zu geringen Abwertungen kommen wird. In einer Phase, in der China sein neues
wirtschaftliches Gleichgewicht sucht, wird auch Asien ein neues Wachstumsmuster schaffen müssen.
Chinas Transformation weg von der Exportabhängigkeit, Indien und Indonesien auf Reformkurs und das
erstarkende Myanmar: All das bietet Chancen. Außer in den Philippinen und in Japan sind die
asiatischen Aktienmärkte attraktiv bewertet – Singapur und Südkorea sind geradezu günstig. Aktives
Management bleibt der Schlüssel zum Anlageerfolg in der Region. Auch die Gewichtung von China
gegenüber Indien erfordert eine aktive Entscheidung: Denn in Indien wächst die Bevölkerung und damit
die Nachfrage nach langfristigen Konsumgütern. China dagegen ist eine alternde Volkswirtschaft, in der
bereits 50% des BIP auf Konsum zurückgehen und wo Wachstum eher im Dienstleistungsbereich wie bei
der Gesundheitsversorgung und bei Versicherungen zu finden ist.“
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Zusammenfassung
Der zukünftige Präsident ist ein politischer Außenseiter, der gerne im Rampenlicht steht und den Status Quo auf den Kopf stellen möchte. Die Märkte mögen zwar einige seiner Ideen durchaus attraktiv finden, doch das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit überwiegt – und die wird es mit ihm kaum geben.