Eine zuversichtliche EZB möchte sich alle Möglichkeiten offen halten

Zusammenfassung

Kommentar (deutsch und englisch) von Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei AllianzGI, zur EZB-Sitzung am 13. September 2018

Eine zuversichtliche EZB möchte sich alle Möglichkeiten offen halten

Wir erwarten keine Überraschungen von der nächsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 13. September 2018. Die jüngsten Konjunkturzahlen aus der Eurozone dürften die Einschätzung der Notenbank stützen, dass das wirtschaftliche Umfeld nach wie vor robust ist und dass die Wachstumsaussichten der Region immer noch stark sind, auch wenn die Region den Wachstumsgipfel 2017 wohl überwunden hat.

Wir erwarten daher, dass die EZB erneut mit Zuversicht sagen wird, dass sie ihr Anleihekaufprogramm bis Jahresende beenden wird. Der Bank ist daran gelegen, eine neue, weniger akkommodierende Phase der Geldpolitik von einer soliden wirtschaftlichen Basis aus einzuläuten.

Was den möglichen Zeitpunkt einer ersten Leitzinsanhebung betrifft, dürfte die EZB ihre vorsichtige Haltung bestätigen und wiederholen, dass ein derartiger Schritt voraussichtlich nicht vor Sommer 2019 stattfinden wird. Dies gibt der EZB genügend Spielraum, künftige Wirtschaftsdaten zu berücksichtigen – einschließlich der Frage, ob der Inflationsverlauf der Eurozone sich dem Ziel der Zentralbank von etwa zwei Prozent annähert.

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos erinnerte diesbezüglich kürzlich in seiner Rede daran, dass der EZB-Rat die Inflation in der Eurozone anhand von drei Kriterien beurteilt: Erstens die Konvergenz in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent, zweitens das Vertrauen in den Inflationsverlauf und drittens die Widerstandsfähigkeit desselben in einer Post-Quantitative-Easing-Umgebung. Die jüngsten Entwicklungen, einschließlich einer Gesamtinflation von zwei Prozent und einer Kerninflation von ein Prozent im August, dürften an dieser Einstellung nichts geändert haben.

Während der Pressekonferenz nach der EZB-Sitzung dürfte es Fragen dazu geben, wie die Zentralbank den Erlös ihrer fälligen Wertpapiere wieder anlegen will. Definitive Äußerungen hierzu würden uns jedoch überraschen, da es angesichts der aktuell angespannten geopolitischen Lage im Interesse der EZB liegt, sich alle Optionen offen zu halten.

Wir wären ebenfalls überrascht, wenn die EZB in ihrer Kommunikation Italien – insbesondere die Risiken für die Finanzstabilität in der Eurozone infolge des Haushaltsstreits zwischen dem Land und der Europäischen Kommission – erwähnen würde. Der Entwurf des italienischen Haushaltsplans wird erst Ende September veröffentlicht werden und es ist schwer vorstellbar, dass die EZB Gerüchte kommentiert, anstatt Fakten abzuwarten.

 

A confident ECB wants to keep its options open

We don’t anticipate any surprises from the European Central Bank’s next meeting, on 13 September. The latest euro-zone figures are likely to support the central bank’s view that the economic environment is still robust and that the region’s growth outlook, while below its 2017 peak, is still strong.

We therefore expect to hear an expression of renewed confidence from the ECB that it will end its asset-purchase programme by year-end. The ECB wants to establish a sure footing before entering the next phase of its monetary policy, which will be less accommodative.

The ECB is also likely to confirm its cautious stance on raising interest rates by reiterating that its first key rate hike is unlikely to take place before summer 2019. This will give the ECB enough leeway to factor in upcoming economic data, including whether the euro-zone’s inflation trajectory is converging towards the central bank’s target of about 2%.

With this in mind, Luis de Guindos, the ECB’s vice-president, recalled during a recent speech that the central bank’s governing council uses three criteria to assess inflation in the euro zone: convergence to 2%, confidence in the inflation trajectory and resilience in a post-quantitative-easing environment. This message is unlikely to be affected by recent developments, including headline inflation of 2% and core inflation of 1% in August.

At the press conference after the ECB’s meeting, we expect to hear questions about how the central bank intends to reinvest the proceeds from its maturing securities. Yet we would be surprised if officials provided any clarification at this stage, since it is in the ECB’s best interest to keep all its options open in today’s tense geopolitical environment.

We would also be surprised if the ECB mentioned Italy in its communications, particularly the risks to euro-zone financial stability from a face-off on fiscal issues between Italian authorities and the European Commission. The draft Italian budget will not be released until late September, and it’s hard to see how the ECB would comment on rumours, rather than awaiting the facts.

 

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Zusammenfassung

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