Kommentar von Franck Dixmier im Vorfeld der Fed-Sitzung am 29. und 30. Januar 2019

Kommentar von Franck Dixmier im Vorfeld der Fed-Sitzung am 29. und 30. Januar 2019

Zusammenfassung

Die Fed macht beim geldpolitischen Straffungskurs eine Pause, um vorsichtig und flexibel zu bleiben und gleichzeitig lieber etwas zu spät als zu früh zu agieren. Dieser Strategieschwenk bietet kurzfristig günstige Rahmenbedingungen für risikobehaftete Anlageklassen.

Vorsicht und Flexibilität: Fed macht Strategieschwenk und bleibt bewusst "hinter der Kurve"

Anfang dieses Monats äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell in einer Art und Weise zum geldpolitischen Kurs der US-Notenbank, die sich deutlich von seinen Kommentaren nach der letzten Fed-Sitzung unterschied. Dies gilt nicht nur für den Ton seiner Rede, sondern auch für den Inhalt.

In seinen jüngsten Kommentaren machte Powell deutlich, dass es 2019 wohl keine zwei Zinserhöhungsschritte mehr geben wird. Dies ist eine deutliche Abweichung von der Dezemberbotschaft der Fed. Powell äußerte zudem, dass er keine Notwendigkeit sieht, den Leitzins über das neutrale Zinsniveau hinaus anzuheben. Damit wird offensichtlich, dass die Fed ihre geldpolitische Strategie angepasst hat und nun in einem vorsichtigen und flexiblen Ansatz „hinter der Kurve“ bleiben (d.h. lieber zu spät als zu früh agieren) möchte. Das heißt sie verzichtet mit Blick auf die Inflation bewusst auf weitere Straffungsschritte.

Mit diesem Strategieschwenk reagiert die Fed auf die jüngeren Wirtschaftsentwicklungen. Zum einen bleibt die Inflation trotz eines dynamischen Arbeitsmarktes und Lohndrucks moderat und stabil bei 2 Prozent. Zum anderen nehmen die Risiken zu:

  • Angesichts der weltweiten Wachstumsverlangsamung, vor allem in China und Europa, haben sich die Wirtschaftsdaten verschlechtert
  • Die partielle Stilllegung der Regierungsgeschäfte in den USA ist derzeit zwar unterbrochen, eine Verlängerung könnte jedoch den privaten Verbrauch in einer Zeit beeinträchtigen, in der das US-Wachstum seinen Höhepunkt klar überschritten hat
  • Politische Unsicherheiten halten an: Die USA und China befinden sich in einem Handelskonflikt, und deutsch-amerikanische Handelsspannungen könnten im Februar zunehmen. Hinzu kommen vom Brexit und den Europawahlen ausgehende Unsicherheiten
  • Politische Unsicherheiten halten an: Die USA und China befinden sich in einem Handelskonflikt, und deutsch-amerikanische Handelsspannungen könnten im Februar zunehmen. Hinzu kommen vom Brexit und den Europawahlen ausgehende Unsicherheiten

Vor diesem Hintergrund rechnen wir nicht mit Leitzinsanhebungen im Januar oder März. Das wirft die Frage auf, ob dies nur eine Unterbrechung oder das Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA ist. Die Meinung der Finanzmärkte ist eindeutig: An den Zinsterminmärkten (Fed Funds Futures) ist nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent für eine Zinserhöhung im Jahr 2019 eingepreist. Für 2020 werden sogar sinkende Leitzinsen erwartet.

Unserer Ansicht nach wird die Fed jedoch Flexibilität behalten wollen. Eine Zinserhöhung im Jahr 2019 ist somit nicht gänzlich auszuschließen. Bei einer Arbeitslosenquote von unter 4 Prozent bleibt das US-Wachstum über der Potenzialrate, und steigende Löhne könnten die Inflation anheizen. Darüber hinaus ist es interessant festzustellen, dass der für die Wirtschaftsentwicklung wichtige reale Leitzins zum ersten Mal seit der Finanzkrise im positiven Bereich liegt. Der Unterschied zwischen den Markterwartungen und der Fed-Botschaft hat sich somit verringert, ist aber nicht verschwunden.

Für Anleger ist die Zinserhöhungspause der Fed kurzfristig eine gute Nachricht und schafft ein günstiges Umfeld für risikobehaftete Anlageklassen. Sollte sich die Inflation aber über dem angestrebten Ziel verfestigen, kann mittelfristig eine weitere Zinserhöhung nicht ausgeschlossen werden.



Comments from Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income, ahead of the FOMC meeting on 29-30 January 2019

Caution and flexibility: a new “behind the curve” strategy for the Fed

In hitting pause on monetary tightening, the Fed is clearly planning to remain cautious and flexible while staying behind the curve. This offers a favourable context for risk assets in the short term.

Earlier this month, Federal Reserve Chair Jerome Powell made public statements that were quite different from his comments after the Federal Open Market Committee’s December meeting. But it was not just the tone of his speech that had changed; its content was different as well.

In his latest comments, Mr Powell made it clear that the time is over for raising rates twice in 2019 – a departure from the Fed’s December message. Moreover, Mr Powell had already stated that he does not want the fed funds rate to go past neutral. Clearly, the Fed has adjusted its monetary-policy strategy and, in a cautious and flexible approach, is now remaining “behind the curve” – meaning it is deliberately not raising rates to keep up with inflation.

To arrive at these conclusions, the Fed has taken note of the new reality. On the one hand, inflation remains moderate and stable at 2%, despite a dynamic labour market and wage pressures. On the other hand, risks continue to increase:

  • Economic indicators have deteriorated, with decelerating global growth and a marked slowdown occurring in China and Europe.
  • While the partial government shutdown in the United States is currently interrupted, an extension could affect consumption now that US growth has clearly passed its peak.
  • Political unease has not subsided. The US and China are engaged in a trade war, and US-German trade tensions could rise in February. There is also uncertainty about Brexit and European elections over the coming months.
  • The markets have been tense. Financial conditions tightened with the sharp fourth-quarter fall in equities, and credit spreads and volatility also rose. It is worth noting that financial stability remains an implicit goal of central banks.

We don’t expect the Fed to hike rates at its January or March meetings. The question then becomes, will this just be a pause, or will it effectively be an announced end to the Fed’s rate hikes? The markets have made their predictions clear. Fed funds futures indicate that the markets see only a 30% probability of a rate hike in 2019, and rates are even expected to go down in 2020.

Yet for its part, the Fed will maintain leeway in its decision-making, meaning a rate increase in 2019 cannot be dismissed. With an unemployment rate below 4%, US growth remains above its potential, and rising wages in the face of labour-market pressures could fuel inflation. Moreover, it is interesting to note that the real fed funds rate – which accounts for the effects of inflation – is in positive territory for the first time since the financial crisis. The divergence between the message of the markets and that of the central bank has therefore diminished, but it has not disappeared.

For investors, this pause from the Fed is good news in the short term, and it creates a favourable context for risk assets. In the medium term, a hike in interest rates cannot be ruled out if inflation exceeds its target.

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