Coronavirus: Märkte müssen die möglichen Auswirkungen noch einmal neu bewerten

Coronavirus: Märkte müssen die möglichen Auswirkungen noch einmal neu bewerten

Zusammenfassung

Mehrere europäische Länder haben Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Infektionswelle ergriffen. Auch, wenn die Wirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen wird, geben die Zweitrundeneffekte weniger direkten Anlass zur Sorge. Lesen Sie hier unsere aktuelle Einschätzung.

  • Mehrere europäische Länder haben Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Infektionswelle ergriffen. Dabei handelt es sich vor allem um Einschränkungen der persönlichen Mobilität und des gesellschaftlichen Lebens.
  • Da sich die Gewinnentwicklung in diesem Jahr nur schlecht prognostizieren lässt, konzentrieren sich unsere Aktienanlagespezialisten verstärkt auf längerfristige Treiber, um so besser mit den Marktschwankungen umzugehen.
  • In Multi Asset-Portfolios wurden die Risiken zuletzt abgebaut; die Positionierung ist nach wie vor nahezu neutral.

Corona sorgt für neuerliche Unsicherheit – unsere Lageeinschätzung

Mehrere europäische Länder haben Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Infektionswelle ergriffen. Dabei handelt es sich vor allem um Einschränkungen der persönlichen Mobilität und des gesellschaftlichen Lebens. Derzeit ist vor allem Europa von solchen Maßnahmen betroffen; es handelt sich nicht um ein globales Phänomen. In den USA und Asien ist die Lage anders, wenngleich auch in den USA die Infektionszahlen verstärkt ansteigen und in China wieder die ersten Fälle seit einiger Zeit aufgetreten sind.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft und damit auch den Aktienmarkt könnten in den einzelnen Regionen unterschiedlich ausfallen.

Zudem ist festzuhalten, dass die Regierungen gezielter vorgehen als in der ersten Welle mit umfassenden Lockdowns. Es herrscht große Einigkeit darüber, dass die Wirtschaft gestützt werden soll, und die Schwerpunkte werden entsprechend gesetzt. Fabriken und Geschäfte sollen geöffnet bleiben, Büroangestellte sollen möglichst von zu Hause aus arbeiten. Schulen und Kindertagesstätten sollen vorerst ebenfalls geöffnet bleiben, sodass die Arbeitskräfte zumindest etwas besser verfügbar sein sollten als im ersten Lockdown.  Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmen besser vorbereitet sind als vor einem halben Jahr. Deshalb könnten die Auswirkungen insgesamt geringer ausfallen als im März/April.

Ein unkontrollierter Ausbruch könnte sich letztendlich als noch kostspieliger erweisen als die (vorübergehenden) Lockdown-Maßnahmen, weil die Wirtschaftstätigkeit bei einer steigenden Anzahl von Erkrankten bzw. Personen in Quarantäne beeinträchtigt wird und die Verbraucher ihre Aktivitäten und ihren Konsum ohnehin einschränken würden.

Durch weitere Unterstützung seitens der Regierungen und Zentralbanken sollten Arbeitsplatzverluste und sonstige negative Folgen der staatlichen Eindämmungsmaßnahmen für Wirtschaft und Gesellschaft begrenzt werden.

Dennoch werden einige Bereiche der Wirtschaft offensichtlich (erneut) spürbar in Mitleidenschaft gezogen. Es handelt sich vor allem um den diskretionären Konsum, z.B. für Veranstaltungen, Hotels, Freizeit-aktivitäten, Restaurantbesuche und Reisen. Einige dieser Bereiche werden vollständig geschlossen. Im Gegensatz zur ersten Lockdown-Phase in Europa geben die Zweitrundeneffekte auf Lieferketten in der Industrie, Produktionsverzögerungen und -einstellungen oder Belastungen für den Finanzdienstleistungs-sektor (die sämtlich zu steigenden Arbeitslosenzahlen usw. führen können) nunmehr weniger direkten Anlass zur Sorge.

Unsere Einschätzung

Die Berichtssaison für das dritte Quartal hat zwar gerade erst begonnen, verläuft jedoch bisher gut; zahlreiche Ergebnisse fielen besser als erwartet aus, und die Prognosen wurden entsprechend angehoben. Allerdings wurden diese Daten, die vor allem die Vergangenheit abbilden, vom Neuaufflammen der Pandemie überschattet.

  • Die meisten Aktienstrategien von Allianz Global Investors haben während des Kurseinbruchs im Frühjahr und der nachfolgenden Markterholung relativ gut abgeschnitten. Das Engagement in den oben erwähnten, am stärksten betroffenen Bereichen ist in der Regel gering oder gleich Null. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft war der stationäre Einzelhandel bereits vor Covid-19 ein untergewichteter Sektor. Etwaige vorhandene Positionen wurden zu einem großen Teil bereits in den vergangenen Monaten veräußert, und die Portfoliomanager haben sich in diesem Segment nicht erneut engagiert.
  • Da sich die Gewinnentwicklung in diesem Jahr nur schlecht prognostizieren lässt, konzentrieren sich unsere Aktienanlagespezialisten verstärkt auf längerfristige Treiber, um so besser mit den Marktschwankungen umzugehen. Einige dieser Treiber, z.B. die strukturelle Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, wurden durch die Pandemie deutlich verstärkt, was sich auch in der Wertentwicklung in diesem Jahr niederschlägt. Andere langfristige Trends bleiben bestehen, werden aber auf Unternehmensebene durch kurzfristige Faktoren überlagert.
  • Daraus ergeben sich attraktive Kaufchancen bei Aktien, deren fundamentale Treiber durch neuerliche Eindämmungsmaßnahmen nicht in Frage gestellt werden. Allgemein dürften die erneuten Maßnahmen bei einer Eintrübung der kurzfristigen Aussichten die Gewinne und Diskontsätze auf kurze Sicht belasten, wovon Wachstumstitel profitieren sollten. Insgesamt halten wir sofortige, größere Portfolioanpassungen nicht für erforderlich.
  • Die Aktienmärkte reagieren nervös; der VIX ist auf seinen höchsten Stand seit Juni geklettert. Die neuen Einschränkungen verstärken diese Nervosität noch und dämpfen die Stimmung, was nach der kräftigen Erholung potenziell gefährlicher ist und deutlichere Auswirkungen zeitigen könnte. Und die nahenden US-Wahlen hellen die Stimmung vorerst auch nicht auf.
  • Die Maßnahmen werden das BIP-Wachstum in den europäischen Ländern ganz klar dämpfen (und auch weltweit gewisse Auswirkungen haben). Nach den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown gehen wir jedoch nach wie vor davon aus, dass es sich bei der Pandemie um eine vorübergehende Krise handelt. Allerdings ist wohl davon auszugehen, dass die Erholung nach diesem zweiten Lockdown langsamer ausfallen könnte als im zweiten und dritten Quartal, wenn deutlich wird, dass die Pandemie länger andauert als erwartet.
  • Auf fundamentaler Ebene haben wir das Risiko in Multi Asset-Portfolios zuletzt abgebaut, wobei die Positionierung jedoch nach wie vor nahezu neutral ist. Wir nehmen aus zwei Gründen jedenfalls vorerst keine risikoaverse Position ein:
    • Erstens sind derzeit keine Hinweise auf eine zweite Rezession zu erkennen. Die Risiken nehmen zwar zu, aber die Daten deuten derzeit nicht auf ähnliche Wachstumssorgen hin wie im März.
    • Zweitens gehen wir bei einer moderaten Konjunkturverlangsamung davon aus, dass die Märkte noch weitere geld- und fiskalpolitische Impulse einpreisen.

→  Derzeit setzen wir

  • an den Rentenmärkten weiterhin auf eine Versteilerung der Kurve
  • hegen an den Aktienmärkten eine Präferenz für Wachstumstitel und IT-Aktien und
  • nehmen in Schwellenländerwährungen und -aktien eine Long-Position ein.1,2

1 Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.
2 Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Investitionen in festverzinsliche Wertpapiere können für Investoren verschiedene Risiken beinhalten, einschließlich – jedoch nicht ausschließlich – Kreditwürdigkeits-, Zins-, Liquiditätsrisiko und Risiko eingeschränkter Flexibilität. Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds und der Marktbedingungen können diese Risiken beeinflussen, was sich negativ auf den Wert der Investitionen auswirken kann. In Zeiten steigender Nominalzinsen werden die Werte der festverzinslichen Wertpapiere (auch Short-Positionen in Bezug auf festverzinsliche Wertpapiere) im Allgemeinen voraussichtlich zurückgehen. Umgekehrt werden in Zeiten sinkender Zinsen die Werte der festverzinslichen Wertpapiere im Allgemeinen voraussichtlich steigen. Liquiditätsrisiken können möglicherweise dazu führen, dass Kontoauszahlungen oder –rückzahlungen nur mit Verzögerung oder gar nicht möglich sind. Die Volatilität der Preise für Fondsanteilwerte kann erhöht oder sogar stark erhöht sein. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung, in der die frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers abweicht, sollte der Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von Wechselkursschwankungen höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des Anlegers umgerechnet wird. Dies ist nur zur Information bestimmt und daher nicht als Angebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Angebots, zum Abschluss eines Vertrags oder zum Erwerb oder Veräußerung von Wertpapieren zu verstehen. Die hierin beschriebenen Produkte oder Wertpapiere sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur bestimmten Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Diese Information darf nur im Rahmen des anwendbaren Rechts und insbesondere nicht an Staatsangehörige der USA oder dort wohnhafte Personen verteilt werden. Die darin beschriebenen Anlagemöglichkeiten berücksichtigen nicht die Anlageziele, finanzielle Situation, Kenntnisse, Erfahrung oder besondere Bedürfnisse einer einzelnen Person und sind nicht garantiert. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden zum Veröffentlichungszeitpunkt als korrekt und verlässlich bewertet. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Tagesaktuelle Fondspreise, Verkaufsprospekte, Gründungsunterlagen, aktuelle Halbjahres- und Jahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen in deutscher Sprache sind kostenlos beim Herausgeber postalisch oder als Download unter der Adresse www.allianzgi-regulatory.eu erhältlich. Bitte lesen Sie diese alleinverbindlichen Unterlagen sorgfältig vor einer Anlageentscheidung. Dies ist eine Marketingmitteilung herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet.

Reaktionen auf die US-Wahlen: knapperer Wahlausgang als erwartet macht die Märkte nervös

Zusammenfassung

US-Investment Strategist Mona Mahajan kommentiert die Tatsache, dass es bei den US-Präsidentschaftswahlen nicht zu der erwarteten „blauen Welle“ gekommen ist und dass die Märkte angesichts des wohl knappen Wahlausgangs nervös werden.

  • Die Renditen von 10-jährigen US-Treasuries haben sich aufgrund einer Flucht in „sichere Häfen“ um 10 Basispunkte verringert; gleichzeitig hat der US-Dollar aufgewertet, und die Goldpreise sind gesunken.
  • Zyklische und Value-Titel, die in den vergangenen Tagen im Vorgriff auf umfangreiche fiskalische Impulse nach einem Wahlsieg der Demokraten gut abgeschnitten hatten, notieren unverändert. Technologiewerte profitieren von einem möglicherweise günstigeren Umfeld für die Wirtschaft und eventuellen Steuersenkungen.
  • Stand des Videos: 11:30 EST, 3. November 2020.

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