US-Wahlkampfthemen: Drei möglicherweise für Anleger bedeutsame Unterschiede

Amerikanische Wähler an Urne

Zusammenfassung

Präsident Trump und der frühere Vizepräsident Biden sind in drei Punkten sehr unterschiedlicher Auffassung, die beträchtliche Auswirkungen auf die Märkte und auf die Portfolioausrichtung haben können: bei der Unternehmensbesteuerung, in der Energiepolitik und bei den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Einschätzung.

  • Präsident Trump und sein demokratischer Herausforderer, der ehemalige Vizepräsident Biden, hegen bei der Unternehmensbesteuerung, in der Energiepolitik und bei den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China sehr unterschiedliche politische Auffassungen. In Bezug auf Medikamentenpreise, Large Cap-Technologiekonzerne und Infrastrukturinvestitionen propagieren sie dagegen weitgehend ähnliche Vorhaben.
  • Im Vorfeld von US-Präsidentschaftswahlen können die Kurse kräftig schwanken.1 In der Vergangenheit war die Wertentwicklung in den Wochen vor dem Wahltag häufig schwächer als im Zeitraum vom Wahltag bis zum Jahresende.2  
  • Große US-Technologiekonzerne haben in der Covid-19-Krise besser abgeschnitten als alle anderen Marktsektoren. Wenn sich die Konjunktur jetzt erholt, sollten auch andere geografische Regionen und Sektoren davon profitieren.1,2 
  • Neue Technologien (z.B. 5G, KI und Cybersicherheit), Infrastruktur und saubere Energien könnten sich gut entwickeln, wenn die Wahlen vorüber sind.1

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Die Themen Unternehmensbesteuerung, Energie und Handelsbeziehungen zwischen den USA und China könnten den stärksten Einfluss auf Anlageportfolios haben1

 

Je näher die US-Präsidentschaftswahlen am 3. November rücken, desto intensiver wird der Wahlkampf zwischen Präsident Trump und seinem Herausforderer Biden. Bei diesen Wahlen steht viel auf dem Spiel. Dabei könnten die drei nachfolgend diskutierten Themen beträchtliche Auswirkungen auf die Märkte und die Portfolioallokationen haben. Nach dem Wahltag sollten die Anleger ihre Portfolios je nach dem Ergebnis anpassen. Neue Technologien und Infrastruktur könnten jedoch in jedem Falle zu den Gewinnern gehören.

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1. Unternehmensbesteuerung: Trumps Steuerpolitik erscheint auf den ersten Blick marktfreundlicher; die Auswirkungen von Bidens Plänen könnten jedoch durch andere Wachstumsinitiativen kompensiert werden

 

  • Joe Biden möchte 
    • die Steuersenkungen der Regierung Trump aus dem Jahr 2017 rückgängig machen und
    • den Unternehmenssteuersatz von 21% auf 28% anheben (was immer noch unter dem bis 2017 geltenden Satz von 35% läge).
    • Für Unternehmen mit einem Gewinn von 100 Millionen US-Dollar oder mehr soll ein Mindeststeuersatz von 15% eingeführt werden.
    • Außerdem soll der Steuersatz für ausländische Tochtergesellschaften von US-Unternehmen verdoppelt werden. Dies dürfte die Gewinne gerade in denjenigen Sektoren schmälern, die von Trumps Steuersenkungen am meisten profitiert haben (u.a. Finanzsektor, Grundbedarfsgüter und Versorger). Auch multinationale Konzerne mit einer Präsenz im Ausland (u.a. Technologie und Gesundheitswesen) dürften in Mitleidenschaft gezogen werden.
    • Gleichzeitig plant Biden allerdings Investitionen in Wachstumssektoren wie sauberer Energie und 5G-Technologie. Zudem erholt sich die US-Wirtschaft von einer Rezession, so dass Biden womöglich die Steuern nicht gleich als erstes erhöhen wird – und es ist auch nicht klar, ob derartige Vorhaben (insbesondere bei einem weiterhin gespaltenen Kongress) überhaupt verabschiedet würden.
  • Trump dagegen möchte den Status quo beibehalten. Die 2017 eingeführten Steuersenkungen sollen an sich von Dauer sein; wahrscheinlich würde Trump auch die vorübergehenden Steuersenkungen für die privaten Haushalte dauerhaft festschreiben wollen. Viel hängt allerdings davon ab, welche Partei nach den Wahlen über eine Mehrheit im US-Kongress verfügt; falls es sich dabei um die Demokraten handelt, dürfte der Kongress der Steuerpolitik von Präsident Trump sehr viel skeptischer gegenüberstehen.

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2. Energiepolitik: Unter Präsident Biden könnten sich Gelegenheiten für saubere Energien ergeben, Präsident Trump dürfte dagegen das bestehende System fortführen

 

  • Biden plant umfangreiche Investitionen in erneuerbare Energien und den Klimaschutz. Insgesamt sollen 2 Billionen US-Dollar in Solar- und Windenergie und andere saubere Energiequellen sowie in Anreize für die Hersteller, emissionsfreie Elektrofahrzeuge und energieeffiziente Häuser zu produzieren, fließen.
  • Trump setzt dagegen stärker auf traditionelle Energiequellen wie Erdöl, Erdgas und Kohle, die derzeit über 80% des gesamten US-Energiebedarfs decken (der Anteil erneuerbarer Energien beläuft sich dagegen auf 10%). Er möchte die Besteuerung und die regulatorischen Vorgaben für traditionelle Energien günstiger gestalten und weiterhin Fracking-Techniken zur Erdöl- und Erdgasförderung unterstützen. Nach Auffassung der Regierung Trump werden die USA dadurch weniger anfällig für Schocks im Nahen Osten oder in der OPEC.

 

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3. Handelsbeziehungen zwischen den USA und China: Beide Kandidaten wollen sich gegenüber China hart zeigen und den Technologievorsprung der USA gegenüber China stärken

 

  • Für Präsident Trump spielten die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China in seiner bisherigen Amtszeit eine zentrale Rolle; häufig unternahm er einseitige Schritte oder erließ Verordnungen. Am 15. Januar einigten sich die beiden Länder auf ein „Phase-1“-Handelsabkommen; seither haben sich die Spannungen jedoch wegen der Pandemie und der Geschäftspraktiken chinesischer Technologiefirmen wieder verschärft. In einer zweiten Amtszeit würde Trump wohl bei seiner aggressiven Rhetorik und der unilateralen Vorgehensweise bleiben, was in den kommenden Jahren zu kräftigen Kursschwankungen an den Märkten führen könnte.
  • Biden hat ebenfalls versprochen, gegenüber China hart vorzugehen, aber auch angedeutet, dass er gerne Bündnisse bilden und Verbündete der USA, Arbeitnehmervertreter und Umweltorganisationen mit an den Verhandlungstisch bringen möchte. Auch eine Regierung Biden dürfte ein gewisses Misstrauen gegenüber chinesischen Technologiekonzernen hegen; Biden schlägt Investitionen in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar in den US-Technologiesektor (u.a. 5G, KI und Cybersicherheit) vor, um gegenüber den Chinesen wettbewerbsfähig zu bleiben (vgl. Grafik). Auch Präsident Trump möchte wohl, dass die USA eine technologische Führungsposition einnehmen, hat aber bisher keine neuen politischen Maßnahmen in diesem Bereich vorgestellt.

 

Biden will in Klimaschutz, Infrastruktur und einheimische Technologieanbieter investieren

Bidens wichtigste Ausgabevorhaben (in Mrd. US-Dollar)

Grafik: Thematische Ausgabenplanung von Joe Biden

Quelle: Biden for America, Stand: September 2020.

 

 

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In Bezug auf Medikamentenpreise, Technologiekonzerne und Infrastruktur verfolgen die Kandidaten ähnliche Ansätze

 

Trotz zahlreicher Differenzen verfolgen Biden und Trump in einigen Bereichen ähnliche Ansätze, die den Märkten möglicherweise nicht gefallen werden.

  • So sprechen sich beide Kandidaten für niedrigere Medikamentenpreise aus.
  • Beide setzen sich auch für eine stärkere Regulierung bestimmter großer US-Technologiekonzerne ein oder haben sogar deren Aufspaltung gefordert.
  • Und beide möchten umfangreiche Infrastrukturpakete für „Smart Cities“, Straßen und Flughäfen verabschieden, wobei Biden zusätzlich die notwendige Infrastruktur für saubere Energie schaffen möchte.

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Die globale Pandemie ist in diesem Wahljahr die große Unbekannte

In der Vergangenheit war die Wertentwicklung an den Märkten in den Wochen vor dem Wahltag schwächer als im Zeitraum vom Wahltag bis zum Jahresende (vgl. Grafik). Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die Märkte keine Unsicherheit mögen. Sobald die Wahlen vorüber sind, können sich die Märkte auf die Politik des neuen Präsidenten einstellen.1,2

Aktienkurse haben sich in der Vergangenheit nach den Präsidentschaftswahlen besser entwickelt2

Durchschnittliche Wertentwicklung des S&P 500 vor und nach den Wahlen (seit 1970, ohne 2008)

Grafik: Durchschnittliche Wertentwicklung rund um die US-Wahl seit 1970

Quelle: FactSet; Stand: September 2020. Die obige Grafik dient nur zu Illustrationszwecken und gibt keinen Hinweis auf künftige Ergebnisse. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren.

Gleichzeitig ist dieses Wahljahr für die Märkte wegen der Covid-19-Pandemie sehr ungewöhnlich. Die Präsidentschaftskandidaten streiten über den optimalen Umgang mit der Pandemie, und gleichzeitig verarbeiten die Märkte neue Daten zu regionalen Ausbrüchen, zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten für die Behandlung und zum Tempo der Erholung. Zusätzlich ist die geld- und fiskalpolitische Unterstützung zu berücksichtigen, die bisher einen Boden für die Kurse eingezogen hat.

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US-Wahlkampf: Worauf können Anleger achten?3

Wenn sich die Weltwirtschaft in den kommenden 12 – 18 Monaten tatsächlich erholt, sollte der Aufwärtstrend weitere Sektoren und geografische Regionen erfassen und sich nicht mehr allein auf die großen US-Technologiekonzerne beschränken, die während der Krise vorn lagen.1

Bei ihrer Sektorallokation sollten die Anleger dies ebenso wie die Vorschläge der Kandidaten berücksichtigen. Zyklische Papiere (z.B. aus bestimmten Industrien, dem Energie- und dem Finanzsektor), neue Technologien mit langfristigem Wachstumspotenzial (z.B. 5G, KI und Cybersicherheit), Infrastruktur und saubere Energie könnten nach den Wahlen sämtlich zu den Gewinnern gehören.1

 

US-Wahlkampf: Drei für Anleger potenziell bedeutsame Unterschiede bei den politischen Vorhaben

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1 Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
2 Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
3 Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.

 

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung, in der die frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers abweicht, sollte der Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von Wechselkursschwankungen höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des Anlegers umgerechnet wird. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich bewertet, jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit und Richtigkeit sind nicht garantiert. Es wird keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht grob fahrlässig oder vorsätzlich verursacht. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Dies ist eine Marketingmitteilung herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet. 

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Fragen und Antworten rund um die US-Wahlen: Volatilität bietet auch Chancen für Anleger

Buttons mit US-Flagge und Aufschrift „Wahl 2020“

Zusammenfassung

Die Kurse an den Finanzmärkten könnten im Vorfeld der US-Wahlen im November stark schwanken, zumal es durchaus möglich erscheint, dass das Wahlergebnis angefochten wird. Daraus können sich für Anleger jedoch auch taktische Chancen ergeben, um stärker ins Risiko zu gehen oder ihr Portfolio noch weiter zu diversifizieren. Lesen Sie mehr in unserer Analyse.

  • Vor US-Wahlen verstärkt sich in aller Regel die Volatilität an den Finanzmärkten.1 In diesem Jahr kommt darüber hinaus die Covid-19-Pandemie hinzu. Falls das Wahlergebnis juristisch angefochten wird, dürfte die Unsicherheit an den Märkten weiter zunehmen.2
  • Die Coronavirus-Infektion von Präsident Trump verstärkt die Unsicherheit in dieser ohnehin volatilen Phase zusätzlich. Aber die Kursschwankungen bieten den Anlegern gegebenenfalls auch taktische Chancen.3
  • Bei einem klaren Wahlergebnis und Erfolgen bei der Bekämpfung von Covid-19 könnten unserer Meinung nach im Jahr 2021 nicht nur die großen US-Technologiekonzerne und Wachstumsthemen, die bereits in diesem Jahr gut abgeschnitten haben, sondern auch weitere Sektoren und Regionen einen Kursanstieg verzeichnen.1,2,3

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