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Fragen und Antworten rund um die US-Wahlen: Volatilität bietet auch Chancen für Anleger

Buttons mit US-Flagge und Aufschrift „Wahl 2020“

Zusammenfassung

Die Kurse an den Finanzmärkten könnten im Vorfeld der US-Wahlen im November stark schwanken, zumal es durchaus möglich erscheint, dass das Wahlergebnis angefochten wird. Daraus können sich für Anleger jedoch auch taktische Chancen ergeben, um stärker ins Risiko zu gehen oder ihr Portfolio noch weiter zu diversifizieren. Lesen Sie mehr in unserer Analyse.

  • Vor US-Wahlen verstärkt sich in aller Regel die Volatilität an den Finanzmärkten.1 In diesem Jahr kommt darüber hinaus die Covid-19-Pandemie hinzu. Falls das Wahlergebnis juristisch angefochten wird, dürfte die Unsicherheit an den Märkten weiter zunehmen.2
  • Die Coronavirus-Infektion von Präsident Trump verstärkt die Unsicherheit in dieser ohnehin volatilen Phase zusätzlich. Aber die Kursschwankungen bieten den Anlegern gegebenenfalls auch taktische Chancen.3
  • Bei einem klaren Wahlergebnis und Erfolgen bei der Bekämpfung von Covid-19 könnten unserer Meinung nach im Jahr 2021 nicht nur die großen US-Technologiekonzerne und Wachstumsthemen, die bereits in diesem Jahr gut abgeschnitten haben, sondern auch weitere Sektoren und Regionen einen Kursanstieg verzeichnen.1,2,3

Wie ist die Lage im Vorfeld der US-Wahlen insbesondere vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie einzuschätzen?

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„In der Vergangenheit schwankten die Kurse in den Monaten vor US-Wahlen vergleichsweise intensiv, und so könnte es auch in diesem Jahr kommen.1 Gleichzeitig findet der Wahlkampf während einer globalen Pandemie statt, die bereits beträchtliche Umschwünge an den Märkten ausgelöst hat. So notierte der S&P 500-Index im Februar auf einem Allzeithöchststand, bevor die Kurse aufgrund von Covid-19 um 34% einbrachen. In der Folge legte der S&P wieder um knapp 60% zu, bevor im September eine erneute Korrektur stattfand. Diese Kursschwankungen dürften in irgendeiner Form so lange anhalten, bis das Wahlergebnis bekanntgegeben wird.1,2 Daneben wird der weitere Verlauf der Pandemie beträchtlichen Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Die Lage ist zum Herbstanfang heikel, und die Infektion von Präsident Donald Trump sorgt in einer ohnehin volatilen Phase für zusätzliche Unsicherheit.

Falls sich jedoch die Infektionszahlen verringern, im kommenden Jahr ein wirksamer Impfstoff verfügbar ist und sich die Weltwirtschaft weiter erholt, sollten sich die Aussichten für die Märkte in den USA und anderen Ländern spürbar aufhellen. Dementsprechend könnten die Anleger die höhere Volatilität in den kommenden Monaten auch als taktische Gelegenheit ansehen, um ihre Positionen in Aktien und anderen chancenreichen Vermögenswerten auszubauen.3

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„Auch während der Covid-19-Pandemie sind die Umfrageergebnisse in den USA bemerkenswert stabil geblieben; der ehemalige Vizepräsident Biden hat einen stetigen und unveränderten Vorsprung gegenüber Präsident Trump.1 Aber es geht nicht um die Mehrheit im ganzen Land, sondern darum, die Wahlmänner von etwa acht „Swing States“ für sich zu gewinnen. Deshalb hat Trump durchaus noch eine Chance, auch wenn sie wohl geringer ist als zum selben Zeitpunkt im Jahr 2016. Damals lag er in den Umfragen nicht so weit zurück. Die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie sind in diesem Jahr das Hauptthema im Wahlkampf. Dieses Thema ist mit bereits bestehenden, langfristigen Spannungen in den USA verknüpft, die Covid-19 ans Licht gebracht und verstärkt hat. So geht es manchen US-Bürgern trotz Covid-19 vergleichsweise gut: Sie können zu Hause bleiben und Telearbeit machen. Andere sind in einer sehr viel schwierigeren Lage. Sie müssen zur Arbeit gehen und eine Infektion riskieren, oder sie können nicht arbeiten und verlieren damit auch ihr Einkommen. Das Coronavirus hat nicht zu größeren Verschiebungen in der Wählergunst geführt. Soweit sich Wähler umentschieden haben, scheinen sie nun für Biden stimmen zu wollen. Wenn keiner der beiden Kandidaten klar vorn liegt, kommt es auf jede Wählerbewegung an. Möglicherweise spielt es genauso eine Rolle, dass die Pandemie die bisherigen Einstellungen verstärkt hat. Damit ist es unwahrscheinlicher geworden, dass die Kandidaten einander bis zu den Wahlen noch nennenswert Wähler abjagen können.“

Bisher wird die beginnende Erholung an den Aktienmärkten nur von einigen Sektoren getragen. Wird dies auch weiterhin der Fall sein, und was bedeutet es für die Anleger?

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„Wir gehen davon aus, dass sich der Aufwärtstrend verbreitert und künftig neben den „Covid-Gewinnern“ Technologie, zyklische Konsumgüter und Gesundheitswesen auch weitere Sektoren gut abschneiden.2,3 Wenn die Wirtschaft stetig wieder hochgefahren wird, weitere Konjunkturpakete verabschiedet werden und Erfolge bei der Bekämpfung von Covid-19 erzielt werden, sollte sich diese Rotation beschleunigen. In den USA wurden zyklische Value-Sektoren (Industrie, Finanzwirtschaft und Energie) in diesem Jahr in Mitleidenschaft gezogen. In Wachstumssektoren stiegen die Kurse dagegen kräftig an. Dies könnte sich aber in den kommenden sechs bis zwölf Monaten ändern. Beide Präsidentschaftskandidaten haben z.B. umfangreiche Infrastrukturpakete angekündigt. Daraus dürften sich Chancen für die Industrie und das verarbeitende Gewerbe ergeben – ganz gleich, wer die Wahlen gewinnt.1,2

Außerdem sollte der Aufschwung auch andere Weltregionen erfassen. In Europa bieten zyklische Value-Titel aus dem Gesundheitswesen und dem Finanzsektor sowie Teilen des Energiesektors attraktive Chancen. Und in China kann man in säkulare Wachstumstrends investieren, vor allem in Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz und 5G-Kommunikation. Darüber hinaus hat der US-Dollar in diesem Jahr abgewertet, wovon Nicht-US-Vermögenswerte profitieren könnten.1,2

Bisher vernachlässigte Sektoren könnten von der erneuten Öffnung der Wirtschaft profitieren1,2,3

Renditen der einzelnen Sektoren des S&P 500-Index im Jahr 2020

USA 2020: Wertentwicklung nach Branchen

Quellen: Bloomberg und AllianzGI. Stand: 30. September 2020. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

Bleiben die Zinsen in den USA niedrig, und was bedeutet dies für die Inflation?

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„Die Notenbank Federal Reserve („Fed“) hat deutlich gemacht, dass sie die Zinsen noch geraume Zeit lang, möglicherweise bis Ende 2023, nicht anheben wird. Angesichts der niedrigen Zinsen sind die Anleger nach wie vor auf der Suche nach Erträgen und sind teils dazu gezwungen, in chancenreichere Vermögenswerte zu investieren, um ihre Ertrags- und Renditeziele zu erreichen. Darüber hinaus hat die Fed ihr Inflationsziel geändert. Sie will ein vorübergehendes Überschießen der Inflation über den Zielwert von 2% hinaus zulassen, um so zu kompensieren, dass der Zielwert knapp zehn Jahre lang nicht erreicht wurde. In einem solchen Umfeld – niedrige Zinsen, weitere geld- und fiskalpolitische Impulse und eine potenzielle Wachstumsbeschleunigung – könnten die Inflationserwartungen in den kommenden Jahren ansteigen. Kurzfristig wären ein kräftigeres Wirtschaftswachstum und eine Normalisierung der Inflationsrate für Aktien und andere chancenreiche Vermögenswerte günstig.2,3

Welche Folgen hätte ein Wahlsieg Bidens für den Finanzdienstleistungssektor und dessen Regulierung?

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„Biden hat ein differenzierteres Programm ausgearbeitet als Trump, von dessen Politik der Finanzdienstleistungssektor insgesamt profitiert hat. Trump hat zur Rücknahme die Vorgaben der Regierung Obama zur Treuhandpflichten beigetragen und unterstützt private Vorsorgepläne. Nichtsdestotrotz haben nur rund 50% der Beschäftigten in der US-Privatwirtschaft Zugang zu privaten Rentenvorsorgeplänen wie z.B. 401(k)-Sparplänen. Biden hat Maßnahmen vorgeschlagen, durch die mehr Menschen an der Kapitalmarktentwicklung teilhaben können. Dazu gehören z.B. Steuerfreibeträge, dank derer Menschen mit geringeren Einkommen oder jüngere Arbeitnehmer höhere Beträge für die Rente sparen könnten.“

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„Biden möchte die Unternehmenssteuern, die Kapitalertragssteuern und die Steuern für die oberen Einkommensschichten anheben. Außerdem würde er einige der jüngsten Deregulierungen im Finanzsektor zurücknehmen. Insgesamt könnte dies die Unternehmensgewinne vor allem in denjenigen Sektoren dämpfen, die besonders von Steuersenkungen und Deregulierungen profitiert haben (vor allem Finanzkonzerne).2 Auch große multinationale Unternehmen, die Betriebsstätten im Ausland haben, z.B. Technologie- und Gesundheitsunternehmen, könnten in Mitleidenschaft gezogen werden.2 Allerdings werden Steuererhöhungen für Biden möglicherweise nicht ganz oben auf der Agenda stehen, wenn sich die USA aus einer Rezession herausarbeiten. Zudem plant er, die zusätzlichen Einnahmen aus den Steuererhöhungen in Wachstumssektoren wie z.B. erneuerbare Energien zu investieren. Trump möchte dagegen den Status quo beibehalten. Er möchte seine Steuersenkungen und Deregulierungsmaßnahmen fortschreiben und gegebenenfalls sogar die vor kurzem vorgenommene Lohnsteuersenkung dauerhaft verankern. Ob die Pläne der Kandidaten umgesetzt werden können, hängt jedoch von den Mehrheitsverhältnissen im US-Kongress nach den Wahlen ab.“

Welche Risiken sollten die Anleger besonders im Blick behalten?

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„Kurzfristig stellen unseres Erachtens ein Wiederaufflammen der Pandemie und eine Anfechtung des Wahlergebnisses vor Gericht die Hauptrisiken dar. Daraus könnten sich Unsicherheiten für die Märkte ergeben, zumal die Kursschwankungen im September und Oktober ohnehin meist recht kräftig sind.1 Auf lange Sicht wird das Wahlergebnis jedoch feststehen, und nach derzeitigem Stand ist zu erwarten, dass 2021 ein oder mehrere Impfstoffe verfügbar sind. Wenn die genannten Risiken also abklingen und sich der Konsum rund um die Welt belebt, könnten die Finanzmärkte gut abschneiden.2 Dies gilt insbesondere, wenn die Zinsen niedrig bleiben und weitere fiskal- und geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen ergriffen werden.

Kurzfristig müssen die Anleger vielleicht Kursschwankungen aushalten. Sie können jedoch Konsolidierungsphasen, also Rücksetzer oder Seitwärtsbewegungen, nutzen, um stärker ins Risiko zu gehen oder ihre Portfolios weiter zu diversifizieren. Wir halten es für möglich, dass in den kommenden zwölf Monaten weitere Sektoren und Regionen von einer Aufwärtsbewegung erfasst werden. Auf regionaler Ebene erscheinen Europa und China besonders attraktiv, auf Sektorebene die Industrie und ausgewählte Bereiche aus dem Finanz- und dem Energiesektor, insbesondere saubere Energien.1,2,3

1) Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
2) Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Es besteht unsererseits keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
3) Ein Erfolg der Strategie kann nicht garantiert und Verluste können nicht ausgeschlossen werden.

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Wenn die Währung, in der die frühere Wertentwicklung dargestellt wird, von der Heimatwährung des Anlegers abweicht, sollte der Anleger beachten, dass die dargestellte Wertentwicklung aufgrund von Wechselkursschwankungen höher oder niedriger sein kann, wenn sie in die lokale Währung des Anlegers umgerechnet wird. Die dargestellten Einschätzungen und Meinungen sind die des Herausgebers und/oder verbundener Unternehmen zum Veröffentlichungszeitpunkt und können sich – ohne Mitteilung darüber – ändern. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen und wurden als korrekt und verlässlich bewertet, jedoch nicht unabhängig überprüft; ihre Vollständigkeit und Richtigkeit sind nicht garantiert. Es wird keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden aus deren Verwendung übernommen, soweit nicht grob fahrlässig oder vorsätzlich verursacht. Bestehende oder zukünftige Angebots- oder Vertragsbedingungen genießen Vorrang. Dies ist eine Marketingmitteilung herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet; es sei denn dies wurde durch Allianz Global Investors GmbH explizit gestattet.

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Zusammenfassung

Mehrere europäische Länder haben Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Infektionswelle ergriffen. Auch, wenn die Wirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen wird, geben die Zweitrundeneffekte weniger direkten Anlass zur Sorge. Lesen Sie hier unsere aktuelle Einschätzung.

  • Mehrere europäische Länder haben Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Infektionswelle ergriffen. Dabei handelt es sich vor allem um Einschränkungen der persönlichen Mobilität und des gesellschaftlichen Lebens.
  • Da sich die Gewinnentwicklung in diesem Jahr nur schlecht prognostizieren lässt, konzentrieren sich unsere Aktienanlagespezialisten verstärkt auf längerfristige Treiber, um so besser mit den Marktschwankungen umzugehen.
  • In Multi Asset-Portfolios wurden die Risiken zuletzt abgebaut; die Positionierung ist nach wie vor nahezu neutral.

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