Active is: Begrifflichkeiten erklären – Nachhaltige Geldanlage

Zusammenfassung

Was ist eigentliche nachhaltige Geldanlage? Die Begriffe sind vielfältig und oft unklar. Wir definieren für Sie was ESG, Impact Investing, Best-in-Class usw. bedeutet.

Das Wichtigste in Kürze

  • ESG -Faktoren sind für Anleger kein Nischenthema mehr; laut US SIF1 ist das Kapitalvolumen von ESG-Strategien in den USA in den vergangenen zwei Jahren um 38 % gestiegen.
  • Beim „Integrated ESG“-Ansatz werden ESG-Faktoren in den bestehenden Investmentprozess einer Strategie integriert.
  • Eine SRI-Strategie setzt typischerweise auf das Ausschlussprinzip (Negativkriterien); bei Impact-Investments steht eine Auswahl anhand von Positivkriterien im Mittelpunkt.
  • Regulatorische Veränderungen sind ein treibender Faktor bei der Anwendung von ESG-Kriterien.

Anleger erkennen zunehmend, dass die Berücksichtigung von Kriterien wie Umwelt, Soziales und Gute Unternehmensführung (kurz: ESG) Risiken verringern und die Wertentwicklung verbessern kann. Mit der Nachfrage steigt auch die Anzahl der verschiedenen Begrifflichkeiten. Für Anleger ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen, um den Ansatz zu finden, der am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt.

 

Die ESG-Begriffe im Überblick

Mit dem zunehmendem Interesse an ESG ist auch die Vielfalt der Produktkategorien gestiegen, um unterschiedlichen Philosophien und Kundenanforderungen gerecht zu werden. Für uns ist es daher wichtig, eindeutig zu klären, was sich hinter welchem ESG-Begriff verbirgt und wie Allianz Global Investors diese umsetzt.

Wir sind überzeugt, dass ESG in all unseren Strategien einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung einer Vermögensanlage hat. ESG-Faktoren fließen in unsere Prozesse sowie in unser Denken und Handeln ein.

1. Integration von ESG-Kriterien in den bestehenden Investmentprozess („Integrated ESG“)
Die Integration von ESG-Faktoren in einen bestehenden Investmentprozess gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei Allianz Global Investors beziehen wir ESG-Faktoren strategieübergreifend in unsere Risikomanagementprozesse ein. Anstatt jedoch allein auf ESG-Ratings und -Methodologien von Drittanbietern zu vertrauen, können unsere Investmentexperten auch potenzielle Portfoliokandidaten mit niedrigen ESG-Ratings auswählen, müssen diese Entscheidung jedoch stichhaltig begründen. Hierfür greifen wir auf unsere digitale Kommunikations- und Informationsplattform zurück, auf der wir Research-Ergebnisse, Einblicke und Einschätzungen unserer Analysten weltweit austauschen und diskutieren. Dieses interne „Crowd Sourcing“ ermöglicht uns eine nahtlose globale Kommunikation und Zusammenarbeit, die über E-Mails und Telefonkonferenzen hinausgeht.

Die im Zuge des Meinungs- und Informationsaustauschs gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, dass Unternehmen mit höherem ESG-Risiko nicht automatisch ausgeschlossen werden. Die bewusste Investitionsentscheidung in Kenntnis der ESG-Risiken ermöglicht uns einen kritischen Dialog mit den betreffenden Unternehmen, um auf Veränderungen hinzuwirken, die langfristig zu einer Verringerung der Risiken und zu einer Steigerung des Entwicklungspotenzials führen.

Bevor wir in diese „risikoreichen“ Unternehmen investieren, müssen wir zunächst ihre Praktiken und die dahinter liegenden Entscheidungsprozesse verstehen und herausfinden, wie gut diese Unternehmen die Risiken für ihre eigene Geschäftstätigkeit und ihre Branche einschätzen können. Der aktive Unternehmensdialog (Engagement) und die treuhänderische Vermögensverwaltung (Stewardship) stehen im Zentrum unseres integrierten ESG-Ansatzes.

 

2. Sozial verantwortungsbewusstes Investieren („SRI-Investing“)
Neben dem integrierten ESG-Ansatz steht auch „sozial verantwortungsbewusstes Investieren“ (Socially Responsible Investing, SRI) bei vielen Anleger weiterhin hoch im Kurs. Der Fokus liegt hierbei entweder auf dem Ausschluss bestimmter Sektoren/Unternehmen (Negativauswahl) oder auf der gezielten Positivauswahl von Unternehmen, die innerhalb ihres Sektors eine höhere Qualität in Bezug auf ESG-Kriterien aufweisen („Best-in-Class“-Ansatz).

SRI-Strategien können beispielsweise Unternehmen ausschließen, die in den Geschäftsfeldern Tabakwaren, Spirituosen/Alkohol oder Waffen/Rüstungsgüter tätig sind oder deren Geschäftsaktivitäten mit Umweltbelastungen oder Kinderarbeit einhergehen. Unsere SRI-Strategien streben spezielle Nachhaltigkeitsziele oder bestimmte ökologische/soziale Auswirkungen (Impact) an, was durch die Investition in Unternehmen mit höherem ESG-Rating unterstützt wird.

3. Wirkungsorientiertes Investieren („Impact Investing“)
Auch das „wirkungsorientierte Investieren“ (Impact Investing) erfreut sich wachsender Beliebtheit. Impact-Strategien setzen auf Positivkriterien und investieren in Unternehmen, die einen aktiven und messbaren Nutzen für Umwelt, Gesellschaft oder Gemeinwesen stiften. Dieser wird durch direkte Wirkungsziele definiert. Hierzu zählen beispielsweise Initiativen für Erneuerbare Energien, Projekte zur Vermeidung von CO2-Emissionen oder auch Organisationen, die Krankenhäuser in Entwicklungsländern finanzieren.

Status quo: verantwortungsbewusste Geldanlage
Kriterien für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – kurz ESG) fließen verstärkt in Investmententscheidungen ein. Nach Angaben der US-Vereinigung für nachhaltige und verantwortungsbewusste Anlagen (US SIF) stieg das Kapitalvolumen von ESG-Investments in den USA in den vergangenen zwei Jahren um 38 % auf 12 Bio. USD.1

Anleger erkennen zunehmend das Potenzial von ESG-Faktoren zur Verringerung von Risiken und zur Identifizierung von Chancen. Dies trifft in besonderem Maße auf ein Umfeld zu, in dem eine selektivere Vorgehensweise immer wichtiger wird. Für Unternehmen könnte sich ein überzeugendes Management ihres ESG-Profils (etwa durch Fokus auf gute Unternehmensführung, Personalpolitik und Umweltbilanz) in den kommenden Jahren in einer stärkeren Markt- und Wettbewerbspositionierung auszahlen. Mitunter könnte das ESG-Profil sogar über die Fähigkeit zur Kapitalaufnahme entscheiden.

Verantwortungsbewusstes Investieren profitiert von zunehmender Regulierung
Neben einer breiteren öffentlichen Wahrnehmung und einer wachsenden Anlegernachfrage unterstützt auch der Regulierungsdruck den Einsatz von ESG-Kriterien. Für Unternehmen in der EU gelten ab 2018 Leitlinien für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen. In diesem Zusammenhang sind umweltbezogene, soziale und die Unternehmensführung betreffende Angaben zum Geschäftsverlauf und zu den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit offenzulegen. Parallel hierzu hat eine vom Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) eingesetzte industriegeführte Arbeitsgruppe für klimabezogene Finanzberichterstattung (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) Empfehlungen für Unternehmen erarbeitet, um eine weltweit einheitliche Offenlegung klimabedingter finanzieller Risiken zu fördern.

Allianz Global Investors: Verantwortungsbewusste Geldanlage seit fast 20 Jahren
AllianzGI kann bei verantwortungsbewussten und nachhaltigen Investments auf eine langjährige Expertise zurückblicken. Im Jahr 2000 legten wir in Europa die ersten globalen nachhaltigen Aktienstrategien auf. Die Berücksichtigung von ESG-Aspekten ist seither Teil unserer DNA. Wir sind entschlossen, ESG unabhängig von der Anlageklasse als festen Bestandteil in all unsere Strategien zu integrieren. Schon jetzt managen wir 116 Mrd. EUR nach dem „Integrated ESG-Ansatz (Stand: 30.09.2018).

Zu unserem breiten Lösungsspektrum zählen auch spezielle SRI-Strategien mit einem verwalteten Vermögen (AuM) von 22 Mrd. EUR sowie Impact-Investments mit einem AuM von 6 Mrd. EUR.

Wir sind überzeugt, dass ESG in all unseren Strategien einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung der Vermögensanlagen hat. ESG-Faktoren fließen in unsere Prozesse sowie in unser Denken und Handeln ein.

Anleger haben erkannt, dass die Investition in nachhaltig orientierte Unternehmen – verbunden mit der Aussicht, hierbei positive Veränderungen zu bewirken – nicht auf Kosten der Rendite gehen muss. Gute Unternehmensführung und gutes Wertentwicklungspotenzial können durchaus Hand in Hand gehen: Wie das nachfolgende Schaubild zeigt, konnte der MSCI KLD 400 Social Index (der sich aus 400 US-Unternehmen mit hohen ESG-Ratings zusammensetzt) seit seiner Auflegung im Mai 1990 die Wertentwicklung des S&P 500 Index der größten börsennotierten US-Unternehmen übertreffen.

 

MSCI Chart

Quellen: MSCI, eVestment; Stand der Daten: 31.10.2018. Das Auflagedatum der Daten entspricht dem Auflagedatum des MSCI KLD Social 400 Index im Mai 1990. Das obige Schaubild dient lediglich der Veranschaulichung und stellt keine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung eines Wertpapiers, einer Strategie oder eines Anlageprodukts dar. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Indizes stehen für Direktanlagen nicht zur Verfügung.

 

Durch positives Engagement mit den Unternehmen unserer Portfolios können Anleger indirekt Einfluss auf diese Unternehmen ausüben, um sie zu einer besseren Performance und zu einer in jeder Hinsicht nachhaltigeren Ausrichtung ihrer Geschäftsmodelle zu bewegen.

 

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1 Forum for Sustainable and Responsible Investment (US SIF): „2018 Report on US Sustainable, Responsible and Impact Investing Trends“, veröffentlicht am 31.10.2018.

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Sauberes Wasser – (k)eine Selbstverständlichkeit

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Zusammenfassung

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