Zusammenfassung
In früheren Ausgaben unseres Insurance Snapshots haben wir uns mit den positiven Auswirkungen der coronabedingten Marktturbulenzen auf die Solvabilitätsquoten in Ländern wie den Niederlanden und Dänemark beschäftigt. Außerdem haben wir festgestellt, dass die Volatilitätsanpassung (Volatility Adjustment, VA) erhebliche Auswirkungen auf diese Märkte hat. Um zu verstehen, warum beides kein Zufall ist, müssen wir uns zunächst vor Augen führen, wie die VA funktioniert.
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Dr Florian Ueltzhöfer
Aktuar DAV/IVS
Teoman Kaplan
Aktuar DAV
Die VA wird anhand von Kapitalanlage-Referenzportfolios der EIOPA berechnet und einmal jährlich aktualisiert. Das EUR-Währungsportfolio entspricht in etwa der durchschnittlichen Vermögensaufteilung des Versicherungsmarktes der Eurozone.* Unten links sehen Sie die Portfoliozusammensetzung, wie sie 2020 größtenteils Bestand hatte. Obwohl das Portfolio zu 27,9 % nicht zinssensitiv ist, also nicht zum VA-Spread beiträgt, zeigt sich, wie unten rechts ersichtlich, dass der VA-Spread von Dezember 2019 bis Ende März 2020 von 7 Basispunkten auf 46 Basispunkte anstieg.
Die VA wurde eingeführt, um der Spreadvolatilität in turbulenten Phasen der Märkte entgegenzuwirken, da viele Versicherer nach wie vor im Rahmen von Buy-and-Maintain-Strategien in festverzinslichen Wertpapieren investieren. Wenn eine Spreadausweitung zu einem Rückgang der Marktwerte führt, steigt die VA. Umgekehrt werden die Verbindlichkeiten mit einem höheren Zinssatz berechnet, der ihren Marktwert mindert und den Verlust bei den Vermögenswerten teilweise ausgleicht. Im Ergebnis sollte dies die Volatilität der Eigenmittel reduzieren.
Dennoch haben selbst NL und DK eine bedeutende Volatilität ihrer Eigenmittel verzeichnet, allerdings zu ihrem Vorteil. Es hat den Anschein, dass die Verluste und Wertaufholungen in den tatsächlichen Anlageportfolios durch die starke Ausweitung und Verengung des VA-Spreads überkompensiert wurden.
Um diese Behauptung zu untermauern, müssten wir die Bilanzstruktur, d. h. die Durationslücke und die Vermögensaufteilung, genauer analysieren. Einerseits beträgt die Duration der Verbindlichkeiten in beiden Märkten etwa 14 Jahre**, während die Duration der Vermögenswerte nur etwa 5 Jahre (DK) und 9 Jahre (NL) beträgt. Andererseits haben französische und italienische Staatsanleihen ein Gewicht von 17 % im repräsentativen Portfolio, was im Vergleich zur realen Vermögensaufteilung in diesen beiden Ländern recht hoch ist. Alles in allem ist dies im Wesentlichen für den massiven Anstieg der Eigenmittel im ersten Quartal 2020 verantwortlich. Das „Überschießen“ der VA, die auf die Verbindlichkeiten mit längerer Spread-Duration und eine zinssensitivere Bilanzquote angewandt wird, mindert den Wert der Verbindlichkeit mehr als die Verluste aus der Ausweitung der Spreads zinssensitiver Vermögenswerte.
Hierbei handelt es sich natürlich nur um eine sehr einfache Ableitung. Trotzdem könnte sie den Großteil der beschriebenen Effekte erklären. Aber wie immer im Leben gibt es auch hier mehr, als oberflächlich erkennbar ist…
Wir freuen uns auf künftige Diskussionen an dieser Stelle!
VA-Referenzportfolio in der Anlagewährung EUR (2020/21) und monatliche VA (Dez. 2018–Dez. 2020)
Quelle: EIOPA, risikofreie Zinskurve, monatliche technische Informationen Dez. 2018–Dez. 2020; eigene Darstellung.
* Dänemark verwendet ein eigenes Referenzportfolio in der Anlagewährung DKK.
** EIOPA, Report on insurers’ asset and liability management in relation to the illiquidity of their liabilities, Dez. 2019.
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